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Anhänger bereuen ihre Wahl

"Bedrohen unser Überleben": Trump-Wähler wegen der Zölle sauer und gefrustet

  • Veröffentlicht: 09.04.2025
  • 11:58 Uhr
  • Benedikt Rammer
US-Präsident Trump war auch in den USA schon einmal wesentlich beliebter.
US-Präsident Trump war auch in den USA schon einmal wesentlich beliebter.© Uncredited/Pool/AP/dpa

Der Börsensturz nach Trumps Zollpolitik bringt viele US-Amerikaner:innen in Bedrängnis. Auch ehemalige Unterstützer:innen des Präsidenten sind betroffen und äußern ihre Unzufriedenheit. Experten sehen klare Zeichen des Unmuts.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Auch Trump-Wähler:innen zeigen wachsende Unzufriedenheit mit seiner Zollpolitik.

  • Bereits nach der Wahl 2024 kamen Zweifel bei einigen Wähler:innen auf.

  • Trumps Umfragewerte sind auf den niedrigsten Stand seit Beginn seiner zweiten Amtszeit gefallen.

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Am 2. April hat US-Präsident Donald Trump ein umfassendes Zollpaket vorgestellt, das Abgaben von mindestens zehn Prozent auf Importe aus allen Ländern vorsieht. Diese Entscheidung führte zu einem massiven Kursverfall an den globalen Aktienmärkten und sorgte für große Besorgnis bei den Bürger:innen in den USA. Viele Menschen fürchten um ihre Altersvorsorge, da der Börsenabsturz teilweise fünf Prozent ihrer Rente gekostet hat. Besonders betroffen sind auch die Wähler:innen von Trump, die nun ihre Entscheidung bereuen. Eine Person auf Reddit schreibt laut der "Frankfurt Rundschau": "Ich mache kein Geheimnis daraus, Trump gewählt zu haben. Aber ich habe nicht für einen globalen Handelskrieg gewählt."

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Der Frust über Trumps Politik wächst

Ein weiterer Nutzer äußert seine Enttäuschung darüber, dass Trumps Zölle die amerikanische Wirtschaft zerstören und besonders ärmere Menschen in große Schwierigkeiten bringen. "Unser Altersvorsorgen fallen wie Blätter vom Baum. So können wir nicht leben", beklagt er sich. Unternehmerinnen wie Gretchen Smith wenden sich direkt an Trump und warnen vor den Gefahren der Zölle für ihre kleinen Firmen. "Die 34 Prozent Zölle bedrohen unser Überleben", schreibt sie auf "X".

Noch vor zwei Monaten schrieb sie über Trump, er sei ein "Badass" und erfülle ihren Wunsch nach einem "Mann, der für uns eine Kugel abfängt. Ich will einen Mann, der seine Rente aufgibt, um für uns zu kämpfen", schrieb sie am 16. Februar 2025 auf "X". Am 16. November 2024 teilte sie ein Bild von ihrem Hund mit Donald-Trump-Kappe.

Bereits im November 2024, eine Woche nach der US-Wahl, gingen auf Social Media Geschichten viral, in denen Trump-Wähler:innen offenbar erst im Nachhinein realisierten, was ihre Wahl bedeutete. Damals äußerte der amerikanische Kommunikationswissenschaftler Andrew Selepak im Interview mit "BuzzFeed News Deutschland", dass er nicht glaube, dass viele Trump-Wähler:innen weniger als eine Woche nach der Wahl schon ihre Stimme bereuten. Er vermutete, dass es sich bei diesen Beiträgen eher um Einzel-Anekdoten handelte, die vor allem von Trump-Gegner:innen verbreitet wurden.

Trump ist so unbeliebt wie noch nie seit Amtsantritt

Der Experte Christian Lammert vom John-F.-Kennedy-Institute sieht nun aber "klare Zeichen wachsender Unzufriedenheit mit Trumps Politik" und bestätigt "BuzzFeed News Deutschland", dass die Proteste gegen die Zollpolitik die bisher sichtbarsten Zeichen des Widerstands gegen Trump in seiner zweiten Amtszeit sind. Laut aktuellen Umfragen von Reuters/Ipsos liegt die Zustimmung zu Trump nur noch bei 43 Prozent: der niedrigste Wert seit Beginn seiner zweiten Amtszeit.

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In den vergangenen Wochen ist Trumps Zustimmung in mehreren Erhebungen unter die Marke von 50 Prozent gefallen, was auf eine zunehmende Polarisierung hindeutet. Die Frage, ob sich hier ein Umschwung andeutet, ist komplex. "Die Proteste zeigen, dass eine signifikante Anzahl von Amerikanern und Amerikanerinnen mit Trumps Politik unzufrieden ist und bereit ist, aktiv Widerstand zu leisten", sagt Lammert. Trotz dieser wachsenden Unzufriedenheit bleibe jedoch ein Großteil seiner Basis loyal, was dem Experten zufolge auch durch parteipolitische Polarisierung verstärkt wird.

  • Verwendete Quellen:
  • BuzzFeed News Deutschland
  • Nachrichtenagentur Reuters
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