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Ukraine-Krieg

Braucht Putin neue Soldaten? Russland wirbt in Afrika mit Pass-Angebot um Rekruten

  • Aktualisiert: 25.06.2024
  • 17:23 Uhr
  • Lisa Apfel

Der Krieg in der Ukraine hinterlässt auch Spuren bei Aggressor Russland: Um neue Soldaten für seine Armee zu gewinnen, soll Kreml-Chef Putin nun sogar in Afrika Söldner mit verschiedenen Versprechen locken.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Viele Soldaten mussten im Ukraine-Krieg bereits ihr Leben lassen.

  • Auch Aggressor Russland scheint sich um Rekruten zu bemühen - und das auch in Afrika.

  • Russlands Präsident Putin soll afrikanischen Söldnern einen russischen Pass und gutes monatliches Gehalt bieten. 

Mehr als zwei Jahre führt Russland bereits seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Dabei sollen sowohl der Aggressor als auch Kiew bisher schwere Verluste verkraftet haben.

Kreml-Chef Wladimir Putin soll deshalb nun sogar auf einem anderen Kontinent Nachschub für seine Armee anwerben. Wie unter anderem "merkur.de" berichtet, soll der russische Präsident versuchen, Söldner aus Afrika mit der Aussicht auf gutes Gehalt und einen russischen Pass zu rekrutieren.

Großbritannien: Russland lockt Afrikaner an die Front

Laut dem "Intelligence Update" des britischen Verteidigungsministeriums vom 10. Juni, welches auf X veröffentlicht wurde, berichtete der ukrainische Verteidigungsgeheimdienst (HUR) am 28. Mai, Russland habe in Versuche intensiviert, Afrikaner für den Kampf in der Ukraine zu rekrutieren.

Demnach habe Russland dabei vor allem Ruanda, Burundi, den Kongo und Uganda im Blick. Der Kreml biete demnach eine Anmeldeprämie in Höhe von 2.000 Dollar, ein Monatsgehalt von 2.200 Dollar sowie das Versprechen auf einen russischen Passes.

Das britische Verteidigungsministerium schreibt hierzu: "Diese Rekrutierungskampagne wird wahrscheinlich die erheblichen Verluste Russlands auf dem Schlachtfeld ausgleichen und die Offensive auf mehreren Achsen entlang der Front aufrechterhalten. Da Russlands begrenzter Pool an Sträflingsrekrutierung wahrscheinlich erschöpft ist, wird Russland seine Rekrutierung vermutlich auf den globalen Süden ausweiten, um zusätzliche Mobilisierungen innerhalb Russlands zu vermeiden."

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Putin will erneute Mobilisierung in Russland vermeiden

Laut "Merkur.de" sind die Auslands-Rekrutierungen keine neue Taktik Russlands. Und das aus gutem Grund: Kreml-Chef Putin hat wohl Druck, bei seinem Volk nicht in Ungnade zu fallen. Die Teilmobilmachung im Herbst 2022 etwa kam weniger gut an. Eine Gruppe Ehefrauen von für den Ukraine-Krieg mobilisierten Russen hatten letztes Jahr beispielsweise laut Deutscher Presseagentur (dpa) einen mit scharfer Kritik an Putin gespickten Aufruf zur Rückholung ihrer Männer gestartet. "Wir räumen das Feld erst, wenn unsere Männer zu Hause in Sicherheit sind (Für immer, eine Rotation interessiert uns nicht)", hieß es in einem Ende letzten Jahres auf dem Telegram-Kanal "Putj domoi" ("Weg nach Hause") veröffentlichten Schreiben.

"Wir erinnern uns, dass der Präsident versprochen hat, dass Reservisten nicht eingezogen werden, dass die Aufgaben der militärischen Spezialoperation von professionellen Freiwilligen erfüllt werden", schrieben die Autorinnen. Stattdessen seien ihre Männer nun seit 15 Monaten im Einsatz, viele seien bereits gefallen. "Die Mobilmachung hat sich als schrecklicher Fehler erwiesen." Vor einer weiteren Teilmobilmachung 2024 sei niemand gefeit, hatten die Frauen damals gewarnt.

Im Herbst 2022 hatte Putin nach schweren militärischen Rückschlägen im Angriffskrieg gegen die Ukraine entgegen ursprünglicher Versprechen eine Teilmobilmachung ausgerufen. 

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Russland hat auch im Inland Personalmangel

Und auch im Inland führt Putins Angriffskrieg zu Personalproblemen: Wichtige zivile Dienste in Russland wie Krankenhäuser leiden nach britischer Darstellung unter den Folgen. Grund seien die gewaltigen personellen und finanziellen Ressourcen, die für den Krieg bereitgestellt würden, teilte das britische Verteidigungsministerium Anfang April mit. 

Als Ersatz rekrutiere Russland auch hier medizinisches Personal in Afrika, hieß es unter Berufung auf die Denkfabrik Center for European Policy Analysis in Washington. Diese Mitarbeiter müssen demnach keine Qualifikationsnachweise vorlegen, außer einer Selbsteinschätzung. Das Vorgehen gefährde die klinischen Leistungen, betonte das britische Ministerium.

Im Video: EU-Staaten einigen sich auf neue Sanktionen gegen Russland

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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