Laut Verivox-Studie
Deutlicher Anstieg der Gaspreise ab 2025: Wichtige Infos für Verbraucher
- Aktualisiert: 28.10.2024
- 09:02 Uhr
- Max Strumberger
Angesichts der bevorstehenden Preiserhöhungen für Gas im Jahr 2025 stehen Verbraucher:innen vor neuen finanziellen Herausforderungen. Das liegt vor allem an den Netzentgelten. Hier sind wichtige Informationen, die jeder Gasverbraucher kennen sollte:
Das Wichtigste in Kürze
Die Preise für Gas steigen im kommenden Jahr deutlich.
Das liegt an den Netzentgelten wegen der notwendigen Modernisierung und der Anpassung an umweltfreundlichere Energiequellen.
Nach einer aktuellen Auswertung des Vergleichsportals Verivox ist eine signifikante Erhöhung der Netzentgelte für Gasnetze in Deutschland für das kommende Jahr angekündigt worden. Im Durchschnitt wird eine Steigerung von 25 Prozent erwartet, wobei die Spitzenwerte in einigen Regionen bis zu 56 Prozent erreichen.
Besonders stark betroffen sind die neuen Bundesländer, mit Erhöhungen von 43 Prozent in Sachsen-Anhalt und 39 Prozent in Brandenburg. Die Netzentgelte, die bereits heute regional sehr unterschiedlich ausfallen, sind für den Betrieb der Gasnetze zuständig und werden von den rund 700 einzelnen Netzbetreibern individuell festgelegt. Diese Gebühren können sich um bis zu 80 Prozent zwischen verschiedenen Landkreisen unterscheiden.
Durchschnittliche Mehrkosten von 116 Euro für Einfamilienhäuser
Für ein Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden rechnet Verivox mit durchschnittlichen Mehrkosten von 116 Euro. Die Ursache für die starken Erhöhungen liegt in neuen Regelungen der Bundesnetzagentur, die im Sommer beschlossen wurden. Diese Regelungen sind eine Reaktion auf das Ziel Deutschlands, bis 2045 CO2-neutral zu werden, was eine Reduzierung der Erdgasnutzung und somit weniger Kunden für die bestehenden Gasnetze bedeutet.
Im Video: Gaspreise steigen - Verbraucher müssen mit 25 Prozent mehr rechnen
Pro-Kopf-Kosten steigen
Die Netze müssen jedoch weiterhin unterhalten werden, auch wenn die Kundenzahl sinkt, was zu höheren Kosten pro verbleibendem Kunden führt. Einige Netzbetreiber haben bereits einen Rückgang der Gaskunden festgestellt, was besonders in Regionen mit industriellen Großkunden wie Stahlwerken spürbar ist.
Diese Entwicklung führt dazu, dass die Netzentgelte in manchen Gebieten stärker steigen als in anderen. Der Verband kommunaler Unternehmen schätzt, dass im kommenden Jahr ein Viertel bis ein Drittel der Netzbetreiber die neuen Abschreibungsregeln anwenden wird. Für Verbraucher, die noch mit Erdgas heizen, bedeutet dies, dass die Netzentgelte in den kommenden Jahren zwangsläufig steigen werden, um den Betrieb und den notwendigen Rückbau der Netze zu finanzieren.
Auch wenn der Anstieg der Netzentgelte zunächst einmalig erscheint, werden die Kosten nicht wieder sinken. Dies stellt insbesondere für Haushalte, die weiterhin auf Gasheizungen setzen, eine finanzielle Herausforderung dar.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa
- Nachrichtenagentur Reuters