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Deutschlandbesuch

Erdogan in Berlin: Scharfe Äußerungen gegen Israel 

  • Veröffentlicht: 17.11.2023
  • 21:10 Uhr
  • Damian Rausch

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat während seines Staatsbesuchs in Berlin eine Rede gehalten, die für Kontroversen sorgt. In seiner Ansprache ging Erdogan auf die jüngsten Ereignisse in Israel ein.

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Das Wichtigste in Kürze

  • In seiner Rede in Berlin sprach der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nicht über das Hamas-Massaker.

  • Erdogan warf Israel die Bombardierung von Krankenhäusern vor und bezeichnete von Israel gefangen genommene Hamas-Terroristen als "Geiseln".

  • Der türkische Präsident kritisierte die Berichterstattung über den Konflikt und griff einen deutschen Journalisten wegen kritischer Fragen an.

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat bei seinem Besuch in Deutschland zu einer humanitären Waffenruhe im Gaza-Krieg aufgerufen. Wenn Deutschland und die Türkei gemeinsam eine solche Waffenruhe erreichen könnten, gebe es eine Chance, die Region aus diesem "Ring des Feuers" zu retten, sagte Erdogan am Freitag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Berliner Kanzleramt.

"Die Priorität für uns alle ist es, einen Waffenstillstand und die uneingeschränkte Bereitstellung humanitärer Hilfe zu gewährleisten", sagte er. Alle müssten sich für einen dauerhaften Frieden im Nahen Osten einsetzen, so Erdogans Appell. "Welchen Beitrag kann Deutschland leisten? Wie können wir diese Schritte gemeinsam gehen?"

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Umstrittene Äußerungen des türkischen Präsidenten

Der Besuch Erdogans ist auch wegen dessen scharfer Äußerungen gegen Israel im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg umstritten. In seiner Ansprache ging Erdogan auf die jüngsten Ereignisse in Israel ein, ohne jedoch das Hamas-Massaker direkt zu erwähnen.

Erdogan stellte in seiner Rede die von Israel gefangenen Hamas-Terroristen als "Geiseln" dar. Er behauptete, dass es den Gazastreifen praktisch nicht mehr gebe, da "alles dem Erdboden gleichgemacht worden" sei. Er bezog sich dabei auf 13.000 Opfer – Kinder, Frauen und ältere Menschen – die seiner Aussage nach getötet worden sind.

Zudem warf er Israel laut "Bild"-Zeitung vor, Krankenhäuser zu bombardieren. Bei seiner Kritik verschwieg er jedoch, dass die Hamas ihre Tunnel und militärischen Einrichtungen oft neben oder unter zivilen Strukturen anlegt, was die Situation in der Konfliktregion noch komplizierter macht.

Presse unter Beschuss: Erdogan kritisiert Darstellung des Nahost-Konflikts

Er kritisierte auch die Berichterstattung der Medien: "Alle reden von morgens bis abends über die Hamas!" Und fragte, ob man die Terroristen überhaupt mit der Militärmacht Israel vergleichen könne. Dass die Hamas von regionalen Großmächten wie dem Iran unterstützt wird, verschwieg er nach Angaben der "Bild"-Zeitung.

Wie es in dem Bericht weiter heißt, griff Erdogan nach den Presseerklärungen einen deutschen Journalisten an. Er habe sich über dessen kritische Fragen beschwert. Der dpa-Reporter hatte unter anderem nach Erdogans Hetze gegen Israel gefragt - woraufhin Erdogan den Journalisten aufforderte, andere Fragen zu stellen.

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Erdogans Aussagen zu Hamas und Zweistaatenlösung

Erdogan hatte zwar die Ermordung mehrerer hundert israelischer Zivilisten bei dem Terroranschlag am 7. Oktober verurteilt, die dafür verantwortliche Hamas aber später als "Befreiungsorganisation" bezeichnet.

Gleichzeitig bekräftigte er aber immer wieder seine Unterstützung für eine Zweistaatenlösung, eine Position, die er mit dem Bundeskanzler teilt. In Berlin betonte Erdogan erneut, die Ereignisse hätten gezeigt, dass eine Zwei-Staaten-Lösung in den Grenzen von 1967 unumgänglich sei.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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