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Gehören in natürlichen Lebensraum

Exotische Haustiere: Deutscher Tierschutzbund warnt vor Haltung von Sugar Glidern

  • Veröffentlicht: 20.03.2025
  • 13:16 Uhr
  • Claudia Scheele
Tierschützer raten davon ab, Sugar Glider privat zu halten.
Tierschützer raten davon ab, Sugar Glider privat zu halten. © Marc Jeworrek/Deutscher Tierschutzbund/dpa

Sie gehören nicht in Privathaushalte - doch die süßen Sugar Glider werden auch in Deutschland immer beliebter. Nun spricht der Deutsche Tierschutzbund eine deutliche Warnung aus.

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Inhalt

  • Gefangenschaft vs. ein Hektar großes Revier
  • Sugar Glider sind beliebte Petfluencer
  • Tierheime nicht für Exoten ausgelegt

Ihre großen, glänzenden Augen sind nicht das einzige, was für die sogenannten "Sugar Glider" spricht. Der Deutsche Tierschutzbund warnt dennoch davor, die subtropischen Beuteltiere namens Kurzkopfgleitbeutler privat zu halten.

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Hintergrund ist die Aufnahme von drei Tieren im Tierschutzzentrum Weidefeld, die aufgrund ihrer komplexen Pflege nicht in einem normalen Tierheim unterkommen konnten. Eine Haltung in Gefangenschaft werde den Wildtieren nicht gerecht, teilte der Deutsche Tierschutzbund in Bonn mit. "Sugar Glider sind keine Haustiere", erklärt die Organisation weiter.

Gefangenschaft vs. ein Hektar großes Revier

Sugar Glider sind nachtaktive Tiere, die ursprünglich in den Wäldern und Buschlandschaften Australiens und Neuguineas leben. In ihren bis zu einem Hektar großen Revieren gleiten sie in großer Höhe zwischen den Bäumen.

"Diese Tiere gehören in ihren natürlichen Lebensraum; als Haustier sind sie völlig ungeeignet", sagt Henriette Mackensen, die Leiterin des Heimtierreferats beim Tierschutzbund. Dennoch würden exotische Wildtiere unüberlegt angeschafft.

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Die Organisation hat kürzlich in ihrem Tierschutzzentrum Weidefeld in Schleswig-Holstein drei herrenlose Tiere übernommen. Die drei Super Glider Merry, Pippin und Rosie waren nach dem Tod ihres Halters zunächst in ein Tierheim in Süddeutschland gekommen, das aber laut Tierschutzbund die komplexe Haltung nicht schaffte.

Sugar Glider sind beliebte Petfluencer

"Dass exotische Tiere wie Sugar Glider in Deutschland uneingeschränkt gezüchtet, gehandelt und gehalten werden dürfen, ist ein riesiges Tierschutzproblem", betont Mackensen. Die nachtaktiven Tiere sind beliebte Petfluencer bei Social Media. Filmaufnahmen am Tag bedeuten für die Exoten extremen Stress, der oft leider ignoriert wird von ihren Halter:innen.

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Sugar Glider ernähren sich in der Wildnis von Nektar und Baumsäften der Eukalyptusbäume und Insekten. Eine solche Ernährung ist in Gefangenschaft kaum möglich, daher leiden sie oft unter Unterernährung oder Fettleibigkeit, Skelett- und Zaherkrankungen sowie Vitamin- und Mineralmangel. Kommen dann noch unzureichende Haltungsbedingungen hinzu, geht es den Exoten alles andere als gut.

Tierheime nicht für Exoten ausgelegt

Wenn Halter:innen überfordert mit den Tieren sind - sei es wegen der hohen Ansprüche, der hohen Kosten oder anderen Gründen - dann landen diese häufig in Tierheimen, die nicht auf die Aufnahme von Exoten ausgelegt sind. "Auch wir müssen improvisieren, wenn solche Tiere hilfebedürftig zu uns kommen", sagt Patrick Boncourt, Fachreferent am Tierschutzzentrum Weidefeld des Deutschen Tierschutzbundes. „Wir müssen Geld investieren, Räumlichkeiten umbauen, Personal schulen und mitunter weite Wege auf der Suche nach einem qualifizierten Tierarzt auf uns nehmen - und das jedes Mal von Neuem bei jeder einzelnen dieser mittlerweile zahlreich gehandelten exotischen Tierarten."

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Der Deutsche Tierschutzbund fordert daher, die Vermehrung von Exoten in Deutschland einzustellen, da es kein flächendeckendes Konzept für die fachgerechte Unterbringung solcher Tiere gibt. Sugar Glider gehörten ausschließlich in Wälder in ihrer Heimat Australien und Neuguinea.

  • Verwendete Quellen:
  • Deutscher Tierschutzbund: "Sugar Glider sind keine Haustiere"
  • Nachrichtenagentur dpa
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