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Treibt von der Antarktis weg

Größter Eisberg der Welt: A23a könnte Millionen Tierleben gefährden

  • Veröffentlicht: 24.01.2025
  • 12:41 Uhr
  • Stefan Kendzia
Das Bild zeigt die gebildeten Bögen im derzeit größten Eisberg der Welt, dem A23a.
Das Bild zeigt die gebildeten Bögen im derzeit größten Eisberg der Welt, dem A23a.© Richard Sidey/Eyos Expeditions/dpa

Jahrzehntelang war A23a nach seinem Abbrechen vom antarktischen Festland in der Antarktis gefangen. Nun driftet der Eisberg in Richtung Norden und steuert auf zwei Inseln zu.

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Inhalt

Gigantische Ausmaße: Der Eisberg A23a war einst etwa 4.000 Quadratkilometer groß und damit 4,5-mal so groß wie Berlin. Vor circa 40 Jahren löste sich A23a von der Antarktis und ist seitdem im Kreis geschwommen, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet hatte. Nun entkam er der Meeresströmung in der Antarktis, befindet sich auf Kollisionskurs und könnte Millionen Tiere in Lebensgefahr bringen.

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Nur noch 280 Kilometer und es könnte zur Katastrophe kommen

Nachdem A23a jahrzehntelang in einer Strömung verharrte und sich drehte, ist er diesem "Hamsterrad" entkommen und befindet sich jetzt wohl nach Norden in Richtung Südgeorgien, einem zerklüfteten britischen Territorium und Naturschutzgebiet, wo er auf Grund laufen und in Stücke zerbrechen könnte. Bis dorthin muss der Koloss nur noch 280 Kilometer zurücklegen.

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Eine Kollision könnte die Tierpopulation hart treffen

Über einen "Besuch" von A23a würde man sich nicht freuen: "Eisberge sind von Natur aus gefährlich. Ich wäre außerordentlich glücklich, wenn er uns einfach verfehlen würde", sagte Kapitän Simon Wallace gegenüber BBC News. Denn im schlimmsten Fall könnten bei einer Kollision die Tierpopulation sowohl auf der Insel Südgeorgien als auch die der Südlichen Sandwichinseln stark gefährdet sein.

Nach derzeitigen Berechnungen nimmt A23a Kurs zur Drake-Passage. In dieser Meeresenge schmelzen viele Eisberge langsam ab. Gefährlich nahe dieser Enge: Die beiden Inseln, um die sich Wissenschaftler:innen sorgen.

Laut BBC leben genau dort Millionen von Königs-Pinguinen, Seeelefanten und Pelzrobben. "Südgeorgien liegt in der Eisberg-Allee, sodass Auswirkungen sowohl für die Fischerei als auch für die Tierwelt zu erwarten sind", sagte Mark Belchier, ein Meeresökologe.

Bereits 2004 kam es zu einer Kollision eines Eisberges mit dem Kontinentalschelf vor der Insel. Die Folge war eine Blockade der Fanggründe für Pinguine und Robben, die ihre Nachkommen nicht mehr ernähren konnten.

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Klimawandel nicht Schuld an Entstehung von A23a

Der riesige schwimmende Berg bewegt sich nicht nur in Richtung der Inseln, sondern schmilzt auch vor sich hin, da er in immer wärmere Gewässer driftet. Die einstige Größe von rund 4.000 Quadratkilometern ist auf etwa 3.500 Quadratkilometer geschrumpft, was immer noch größer ist als die Fläche des Saarlandes. Selbst wenn A23a in mehrere Teile zerbrechen sollte, würden die Brocken immer noch eine große Gefahr darstellen.

Der Klimawandel soll in diesem Fall wahrscheinlich nicht der Grund sein für die Entstehung von A23a. Der Abbruch des riesigen Eisberges soll noch vor der Zeit liegen, als die Auswirkungen der steigenden Temperaturen, die wir heute erleben, größtenteils eintraten.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • BBC: "Giant iceberg on crash course with island, putting penguins and seals in danger"
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