Anzeige
Newsticker

"Antwort wird endgültig und schmerzhaft sein": Iran plant Gegenangriff auf Israel

  • News-Ticker
  • Aktualisiert: 01.11.2024
  • 04:28 Uhr

Israels Angriff hat nach iranischen Angaben nur geringe Schäden angerichtet. Trotzdem will Teheran die Attacke nicht unbeantwortet lassen. Der Gegenschlag könnte noch vor der US-Wahl kommen. Alle Entwicklungen im Newsticker.

Anzeige
 

"Antwort wird endgültig und schmerzhaft sein": Iran plant Gegenangriff auf Israel

Medienberichten zufolge plant die Regierung in Teheran nach dem israelischen Angriff auf den Iran bereits einen erneuten Gegenschlag. Ein Angriff mit Drohnen und ballistischen Raketen könnte vom Irak aus gestartet werden, berichtete die US-Nachrichtenseite Axios unter Berufung auf israelische Quellen laut der Deutschen Presse-Agentur. Die israelischen Geheimdienste gehen demnach davon aus, dass die Attacke möglicherweise noch vor der US-Wahl am kommenden Dienstag (5. November) erfolgen könnte.

Der Iran werde mit Sicherheit auf den israelischen Angriff reagieren, sagte der Vizekommandeur der iranischen Revolutionsgarden, Ali Fadawi, laut einem Bericht der Nachrichtenagentur "Mehr" in einem Interview. "Seit mehr als 40 Jahren haben wir keine Aggression unbeantwortet gelassen." Der US-Fernsehsender CNN zitierte eine mit den Überlegungen in Teheran vertraute Person mit den Worten:

Die Antwort der Islamischen Republik Iran auf die Aggression des zionistischen Regimes wird endgültig und schmerzhaft sein.

Der Stabschef von Irans religiösem Führer Ajatollah Ali Chamenei sagte laut Axios, die iranische Antwort werde "unsere Feinde den Angriff bereuen" lassen.

In der vergangenen Woche hatte Israel mehrere Militäranlagen und das Flugabwehrsystem im Iran angegriffen. Dabei wurden nach iranischen Angaben nur geringe Schäden angerichtet. Israel hatte mit den Luftangriffen auf eine Attacke des Irans mit rund 200 Raketen Anfang Oktober reagiert.

 

Israel fliegt Luftangriffe auf Süden von Beirut

Erstmals seit knapp einer Woche haben die israelischen Streitkräfte wieder die südlichen Vororte der libanesischen Hauptstadt Beirut angriffen. Mindestens elf Luftangriffe trafen den Stadtteil Dahieh, hieß es aus libanesischen Sicherheitskreisen. Eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur berichtete von schwarzen Rauchsäulen, die über dem Gebiet aufstiegen. Die Explosionen seien in weiten Teilen der Hauptstadt zu hören gewesen.

Bilder der Zerstörung: Vororte Beiruts nach Israel-Angriffen in Schutt und Asche

Den Angaben zufolge wurde im nahen Bezirk Libanonberg eine Wohnung von einer israelischen Drohne getroffen. Dabei seien mindestens zwei Menschen getötet worden, darunter ein Mitglied der Hisbollah-Miliz.

Wenige Stunden zuvor hatte das israelische Militär Angriffe auf Einrichtungen der Schiiten-Miliz Hisbollah in den südlichen Vororten von Beirut angekündigt. Die Streitkräfte veröffentlichten zwei Karten mit den Zielen und riefen die Bewohner:innen dazu auf, mindestens 500 Meter Abstand zu den Gebäuden zu halten.

 

Israels Armee: Im Iran nur Teil unseres Potenzials genutzt

Israels Militär will nach eigener Darstellung beim jüngsten Angriff auf Ziele im Iran nur einen Teil seiner Kapazitäten genutzt haben. "Wir können viel mehr tun", sagte Generalstabschef Herzi Halevi bei einer Lagebesprechung im Militärhauptquartier in Tel Aviv. "Wir richteten Schläge auf strategische Systeme im Iran und wir sind auf alle Szenarien an allen Schauplätzen vorbereitet", zitiert ihn eine Mitteilung der israelischen Streitkräfte.

"Unsere Botschaft ist sehr, sehr klar", führte Halevi weiter aus. Israel werde jeder Bedrohung, wo und wann auch immer sie auftaucht, entgegentreten. "Wir werden wissen, wie wir zuzuschlagen haben." Diese Botschaft habe durch die Angriffe auf den Iran eine "bedeutende Verstärkung" erfahren.

 

Zahl der Toten nach israelischem Angriff im Iran gestiegen

Nach dem israelischen Angriff auf Ziele im Iran ist die Zahl der Toten auf fünf gestiegen. Am Sonntag meldeten iranische Medien unter Berufung auf eine Märtyrerorganisation auch übereinstimmend den Tod eines Zivilisten. Er hielt sich demnach zum Zeitpunkt der Attacke in einem Vorort südwestlich der Hauptstadt Teheran auf.

Am Samstag hatte die Armee bereits vier Tote gemeldet. Demnach kamen die Soldaten bei der "Verteidigung des iranischen Luftraums" ums Leben.

Israels Luftwaffe hatte bei dem Angriff mit Kampfjets und Drohnen Ziele im Westen Irans und nahe der Hauptstadt Teheran bombardiert, unter ihnen Militärstützpunkte, Luftabwehr und Teile der Raketenindustrie. Die zunächst befürchteten Angriffe auf Ölindustrie und Nuklearanlagen blieben aus - wohl auch wegen eines deutlich höheren Eskalationsrisikos.

 

Aufständische töten zehn Sicherheitskräfte im Iran

Im Südosten des Irans haben militante Rebellen mindestens zehn Sicherheitskräfte getötet. Der Vorfall ereignete sich in der Provinz Sistan und Belutschistan, in der Stadt Taftan, wie die Staatsagentur Irna berichtete. Behörden sprachen von einem Terroranschlag.

Die militant-islamistische Gruppe Dschaisch al-Adl reklamierte den Angriff auf der Plattform Telegram für sich. Die Rebellengruppe hatte ihre Angriffe zuletzt verstärkt. Unter anderem in den USA und Iran ist die Gruppe als Terrororganisation eingestuft. Die Provinz gilt wirtschaftlich als schwächer gestellt.

 

Irans Parlament tagt hinter verschlossenen Türen: Gegenschlag gegen Israel?

Einen Tag nach dem israelischen Angriff ist Irans Parlament zu einer Sitzung hinter verschlossenen Türen zusammengekommen. Parlamentspräsident Mohammed Bagher Ghalibaf, ehemaliger General der Revolutionsgarden, leitete die Beratungen, wie iranische Medien übereinstimmend berichteten.

Irans Parlament hat begrenzten Einfluss. Die eigentliche Macht konzentriert sich auf die Staatsführung, mit Religionsführer Ali Chamenei an der Spitze. Nach der Wahl in diesem Jahr dominiert jedoch eine Mehrheit konservativer Hardliner das Parlament, die auch Einfluss auf die Stimmung in den radikalen Flügeln im Militär ausüben dürfte.

Ghalibaf sagte laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna, dass eine militärische Antwort Irans auf den israelischen Angriff sicher sei - obwohl er diesen als "passiv" bewertete und damit das Ausmaß relativierte. Er berief sich demnach auf das Selbstverteidigungsrecht gemäß der UN-Charta. Gleichzeitig betonte Ghalibaf die Notwendigkeit einer Waffenruhe im Libanon und im Gazastreifen.

 

Iran: Israelische Kampfjets nicht in den Luftraum eingedrungen

Bei dem Angriff im Iran sind nach Darstellung des Militärs israelische Kampfjets nicht in den eigenen Luftraum eingedrungen. Israels Luftwaffe habe vielmehr nahe der Grenze im Irak luftgestützte Langstreckenraketen auf Ziele im Iran abgefeuert, hieß es in einer Mitteilung des Generalstabs, die von Staatsmedien verbreitet wurde. Dabei seien etwa Radarstationen getroffen worden. Die Schäden seien "begrenzt und geringfügig" gewesen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Die Islamische Republik Iran behalte sich das Recht auf eine angemessene Reaktion zu einem geeigneten Zeitpunkt vor, erklärte der Generalstab der Streitkräfte. In der Mitteilung betonte Irans Militär zudem die Notwendigkeit eines dauerhaften Waffenstillstands in Gaza und im Libanon, "um das Töten schutzloser und unterdrückter Menschen zu verhindern".

 

Iran: Vier Soldaten bei israelischem Angriff getötet

Bei dem israelischen Angriff im Iran sind nach Angaben des Militärs vier Soldaten getötet worden. Sie seien im Rahmen der Verteidigung gefallen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna unter Berufung auf eine Mitteilung der Armee.

Am Morgen hatte die Armee zunächst zwei Tote gemeldet. Die weiteren Todesopfer seien ihren Verletzungen vom Morgen erlegen. Laut der Armee kamen die Militärangehörigen bei der "Verteidigung des iranischen Luftraums" ums Leben.

 

Biden zu Israels Angriff auf Iran: "Hoffe, das ist das Ende"

US-Präsident Joe Biden pocht nach den israelischen Angriffen im Iran auf eine Deeskalation der Lage. "Ich hoffe, das ist das Ende", sagte er in Philadelphia im Bundesstaat Pennsylvania vor Reportern. Er habe mit Vertretern der Geheimdienste gesprochen und dabei erfahren, dass die Angriffe offenbar auf militärische Ziele beschränkt geblieben seien, erklärte der US-Präsident. Er bestätigte zudem, vorher über die Angriffe informiert gewesen zu sein. Zuvor hatten dies Medien berichtet.

 
Premierminister Sir Keir Starmer spricht auf einer Pressekonferenz während des Treffens der Regierungschefs des Commonwealth in Samoa.
Premierminister Sir Keir Starmer spricht auf einer Pressekonferenz während des Treffens der Regierungschefs des Commonwealth in Samoa.© Stefan Rousseau/PA Wire/dpa

Britischer Premierminister Starmer: Der Iran sollte nicht reagieren

Großbritanniens Premierminister Keir Starmer fordert den Iran auf, nach dem jüngsten israelischen Vergeltungsschlag auf weitere Angriffe zu verzichten. Israel habe das Recht, sich gegen iranische Aggression zu verteidigen, und gleichzeitig müsse eine weitere Eskalation in der Region vermieden werden, sagte Starmer. Alle Seiten müssten Zurückhaltung zeigen.

"Iran sollte nicht reagieren", sagte Starmer bei einem Besuch in Samoa. "Wir werden weiterhin mit Alliierten daran arbeiten, die Situation in der Region zu deeskalieren." Israel hatte zuvor seinen seit Wochen erwarteten Vergeltungsschlag gegen den Iran ausgeführt.

Auch Frankreich mahnte nach den nächtlichen Angriffen Zurückhaltung an. "Frankreich ruft die Parteien inständig dazu auf, von jeder Eskalation und Handlung, die die in der Region herrschende extreme Anspannung verschlimmern könnte, abzusehen", hieß es in einer Mitteilung des Außenministeriums in Paris.

 

Iran: Zwei Soldaten bei israelischem Angriff getötet

Bei dem israelischen Angriff im Iran sind nach Angaben des Militärs zwei Soldaten getötet worden. Sie seien im Rahmen der Verteidigung gefallen, berichtete die Agentur Tasnim unter Berufung auf eine Mitteilung der Armee.

Weitere Details sollen zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden.

 

Saudi-Arabien verurteilt israelischen Angriff auf den Iran

Saudi-Arabien hat den israelischen Angriff auf Ziele im Iran überraschend verurteilt. Das Königreich sprach von einer Verletzung der iranischen Souveränität und bezeichnete die Luftangriffe als Verstoß gegen internationale Gesetze, wie die staatliche saudische Nachrichtenagentur SPA berichtete. Riad rief alle Parteien zu größtmöglicher Zurückhaltung und zur Deeskalation auf.

Vor mehr als einem Jahr wollte Saudi-Arabien noch seine Beziehungen zu Israel normalisieren. Experten hatten in dem Zusammenhang von einer historischen Entwicklung gesprochen, die den Nahen Osten politisch grundlegend verändern würde. Die Beziehungen zwischen dem Königreich und dem Iran waren jahrelang angespannt und auf Eis gelegt. Irans neuer Außenminister Abbas Araghtschi hatte erst vor wenigen Tagen zahlreiche arabische Länder besucht und am Golf für Diplomatie geworben.

 

Iran: Ziviler Luftverkehr läuft wieder an

Nach den israelischen Angriffen im Iran wird der zivile Luftverkehr wieder aufgenommen. Laut der Luftfahrtbehörde sollen Fluggesellschaften ab 9.00 Uhr Ortszeit (7.30 Uhr MESZ) in den Normalbetrieb zurückkehren dürfen. Passagier:innen werde jedoch empfohlen, in Kontakt mit ihren Airlines zu treten, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna.

Am 1. Oktober hatten die Luftstreitkräfte der iranischen Revolutionsgarden rund 200 ballistische Raketen auf Israel gefeuert. Ob der Iran nun wiederum auf Israels Gegenschlag reagiert, ist unklar.

 
Archivaufnahme: Israels Armeesprecher Daniel Hagar zum Angriff auf den Iran.
Archivaufnahme: Israels Armeesprecher Daniel Hagar zum Angriff auf den Iran. © Israel Defense Forces via AP

Hagari: Israelischer Angriff galt Raketenfabriken des Irans

Die nächtlichen Angriffe Israels auf den Iran galten nach Angaben von Armeesprecher Daniel Hagari iranischen Raketenfabriken. In den Anlagen seien Raketen fertiggestellt worden, die im vergangenen Jahr auf Israel abgefeuert wurden und eine "direkte und unmittelbare Bedrohung" für die Bürger Israels darstellten, sagte Hagari am Morgen. Außerdem habe der Angriff iranischen Boden-Luft-Raketenstellungen gegolten.

"Die israelischen Streitkräfte verfügen über eine Reihe offensiver Einsatzmöglichkeiten, von denen einige heute bei den Angriffen auf strategische Anlagen tief im iranischen Territorium eingesetzt wurden", sagte Hagari über den nächtlichen Angriff, der am Morgen für abgeschlossen erklärt wurde.

Außerdem habe man Boden-Luft-Raketensysteme sowie Luftabwehrsysteme attackiert. Diese hätten Israels Einsatzmöglichkeiten im Iran einschränken sollen. "Jetzt hat Israel mehr Freiheit bei Lufteinsätzen auch im Iran", sagte Hagari, offenbar mit Blick auf mögliche künftige Angriffe. Die angegriffenen Orte seien aus einer Liste von Zielen im Iran ausgewählt worden. Sollte es notwendig werden, könne man weitere Ziele von dieser Liste angreifen, sagte Hagari. "Dies ist eine klare Botschaft: Wer den Staat Israel bedroht, wird dafür einen hohen Preis bezahlen."

 

Bericht: Iran bereit für militärische Reaktion auf Angriff

Nach dem israelischen Vergeltungsangriff ist Irans Militär für einen weiteren Gegenschlag bereit. "Es besteht kein Zweifel daran, dass Israel auf jede Aktion eine angemessene Antwort erhalten wird", zitierte die Nachrichtenagentur Tasnim eine anonyme Quelle aus der Staatsmacht. Tasnim gilt als Sprachrohr der Revolutionsgarden, Irans Elitestreitmacht.

 
Israels Botschafter bei den Vereinten Nationen Danny Danon spricht während einer Sitzung des Sicherheitsrates im Hauptquartier der Vereinten Nationen.
Israels Botschafter bei den Vereinten Nationen Danny Danon spricht während einer Sitzung des Sicherheitsrates im Hauptquartier der Vereinten Nationen.© Yuki Iwamura/AP/dpa

Israel: Iran darf sich nicht hinter Helfern verstecken

Israel will es dem Iran nach Worten seines UN-Botschafters Danny Danon nicht erlauben, "sich weiter hinter seinen Stellvertretern zu verstecken". Danon schrieb auf der Plattform X: "In den vergangenen Stunden hat die israelische Armee präzise Angriffe auf militärische Ziele im Iran begonnen, als Reaktion auf die beispiellosen Angriffe, die der Iran Anfang dieses Monats gegen Israel durchgeführt hatte."

Israel habe der internationalen Gemeinschaft gegenüber immer wieder deutlich gemacht, "dass wir alle uns zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen werden, um die Bürger Israels zu schützen".

Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als einem Jahr kommt es immer wieder zu Angriffen der sogenannten "Widerstandsachse" von Verbündeten des Irans auf Israel. Dazu gehören neben der Hisbollah im Libanon und der Hamas im Gazastreifen auch Milizen im Irak sowie die Huthi-Rebellen im Jemen.

 

Iranische Staatsmedien stellen israelischen Angriff als harmlos dar

Der israelische Vergeltungsangriff auf den Iran wird in iranischen Staatsmedien als harmlos dargestellt. Der staatliche Rundfunk berichtete, die Geräusche von Explosionen im Westen der Hauptstadt Teheran seien durch Luftabwehr ausgelöst worden. Laut der Agentur Tasnim wurden weder Stützpunkte der Revolutionsgarden getroffen, noch Raketeneinschläge verzeichnet. Auch Berichte über Angriffe in anderen Landesteilen wurde von offizieller Seite nicht bestätigt.

Ein israelischer Repräsentant sagte der Nachrichtenseite ynet, der Iran versuche die Explosionsgeräusche als Ergebnis der Luftabwehr darzustellen. Dies sei "eine Lüge". Die Abwehrversuche seien gescheitert, es gebe keine erfolgreichen Abschüsse im Iran.

 

USA: Waren nicht an israelischen Angriffen im Iran beteiligt

Die USA sind eigenen Angaben zufolge nicht an den israelischen Angriffen im Iran beteiligt. Das sagte ein hochrangiger Regierungsbeamter dem Sender CNN. Sean Savett, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, sagte laut CNN: "Wir verstehen, dass Israel gezielte Angriffe gegen militärische Ziele im Iran als eine Übung der Selbstverteidigung und als Antwort auf den Angriff des Irans mit ballistischen Raketen gegen Israel am 1. Oktober durchführt."

Laut "Wall Street Journal" waren die USA von Israel im Voraus über die Angriffe informiert worden. Die USA hatten Israel in den vergangenen Wochen eindringlich aufgefordert, keine iranischen Öl- und Atomanlagen anzugreifen. Laut "New York Times" hatten sich Beamte des Weißen Hauses und des Pentagons in den vergangenen Tagen eng mit Israel über den Umfang und die Art der Ziele beraten, die Israel im Iran angreifen könnten.

 
Article Image Media
© Ariel Schalit/AP/dpa

Israel startet Vergeltungsangriff auf den Iran

Israel hat seinen seit Wochen erwarteten Vergeltungsschlag auf den Iran gestartet. Das israelische Militär teilte am frühen Samstagmorgen mit, man führe "als Reaktion auf die seit Monaten andauernden Angriffe des iranischen Regimes" auf Israel "derzeit präzise Angriffe auf militärische Ziele im Iran durch".

Iranische Medien berichteten unterdessen von Explosionen im Westen der Hauptstadt Teheran. Wie das Staatsfernsehen meldete, sei die Luftabwehr aktiviert worden. Welche Ziele genau getroffen wurden, war zunächst völlig unklar.

Das israelische Militär teilte weiter mit, das iranische Regime und seine Stellvertreter in der Region griffen Israel seit dem 7. Oktober vergangenen Jahres unerbittlich an - an sieben Fronten - einschließlich direkter Angriffe von iranischem Boden aus. "Wie jedes andere souveräne Land der Welt hat der Staat Israel das Recht und die Pflicht zu reagieren." Die defensiven und offensiven Fähigkeiten seien voll mobilisiert. "Wir werden alles Notwendige tun, um den Staat Israel und das israelische Volk zu verteidigen."

Der Gegenschlag folgte auf die jüngste iranische Raketenattacke. Am 1. Oktober hatten die Revolutionsgarden, Irans Elitestreitmacht, rund 200 ballistische Raketen auf Israel abgefeuert. Der Angriff erfolgte nach einer Reihe von gezielten Tötungen durch Israel, die sich gegen zentrale Akteure in Irans Netzwerk nichtstaatlicher Verbündeter richteten. Irans Revolutionsgarden hatten in den vergangenen Tagen immer wieder betont, entschieden auf einen israelischen Angriff reagieren zu wollen.

 

Libanesische Regierung verurteilt Angriff auf Journalisten

Der geschäftsführende Regierungschef im Libanon, Nidschab Mikati, hat den mutmaßlich israelischen Luftangriff auf eine Journalistenunterkunft mit mehreren Toten in seinem Land scharf verurteilt. Es handle sich um ein "neues Kapitel an Kriegsverbrechen", die von Israel begangen würden, ohne dass die Weltgemeinschaft versuche, sie zu stoppen, sagte Mikati nach einem Treffen mit US-Außenminister Antony Blinken in London.

Er warf dem israelischen Militär vor, gezielt Medienvertreter angegriffen zu haben, um Journalisten von der Berichterstattung abzuschrecken. Dem libanesischen Informationsminister Siad al-Makari zufolge befanden sich an dem Ort 18 Journalisten von sieben verschiedenen Medienorganisationen.

Bei dem Luftangriff im Südlibanon kamen dem Gesundheitsministerium in Beirut zufolge drei Journalisten ums Leben. Drei weitere seien verletzt worden. Der Angriff habe ein Wohnquartier der Journalisten in der Ortschaft Hasbaija getroffen.

Die israelische Armee teilte am späten Abend mit, der Vorfall werde geprüft. Der Angriff habe einer militärischen Struktur der Hisbollah gegolten und habe stattgefunden, als sich Hisbollah-Kämpfer in dem Gebäude befunden hätten, hieß es. Der Vorfall zeige, dass die Nähe zur Hisbollah und ihrer Infrastruktur eine Gefahr darstelle, erklärte das Militär weiter.

Auf Fotos vom Ort des Vorfalls waren zerstörte Autos zu sehen, die teils die gut sichtbare Aufschrift "Press" trugen. Auch Trümmer eines Gebäudes waren zu sehen.

Der Fernsehsender Al-Majadin berichtete, unter den Getöteten seien ein Kameramann und ein Übertragungstechniker, die für den proiranischen Nachrichtensender gearbeitet hatten. Auch der Hisbollah-Sender Al-Manar berichtete, einer seiner Kameraleute sei bei dem Angriff ums Leben gekommen.

Auch Al-Majadin-Chef Rassan ben Dschiddu machte Israel für den Angriff verantwortlich, den er ebenfalls als Kriegsverbrechen verurteilte. Dem Sender zufolge wurde in dieser Woche bereits eines seiner Büros im Süden Beiruts von der israelischen Armee angegriffen.

 

UN-Hochkommissar zu Gaza: Staaten müssen Menschenrechtsverletzungen verhindern

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, fordert die Staatengemeinschaft auf, die Bevölkerung im Gazastreifen vor schweren Menschenrechtsverletzungen zu schützen. "Wir sind möglicherweise mit Gräueltaten konfrontiert, die sich bis zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit ausweiten könnten", warnte er mit Blick auf die israelische Kriegsführung im nördlichen Gazastreifen.

Die gesamte Bevölkerung in diesem Gebiet sei von Bomben, Belagerung, Vertreibung und Hunger betroffen, sagte der österreichische UN-Diplomat. Die Menschen seien dem Risiko ausgesetzt, festgenommen oder beschossen zu werden. Es sei aber auch "völlig inakzeptabel", dass palästinensische bewaffnete Gruppen die eigene Bevölkerung in Gefahr brächten, indem sie sie sich unter Zivilisten mischten, betonte er.

Türk erinnerte daran, dass Staaten nicht nur verpflichtet sind, gegen Kriegsverbrechen vorzugehen. "Nach der Völkermordkonvention sind die Vertragsstaaten auch dafür verantwortlich, Maßnahmen zu ergreifen, um ein solches Verbrechen zu verhindern, wenn eine Gefahr erkennbar wird", sagte er. "Ich flehe Sie an, den Schutz der Zivilbevölkerung und die Menschenrechte an erste Stelle zu setzen und dieses Minimum an Menschlichkeit nicht aufzugeben", appellierte er an Staats- und Regierungschefs.

 

Verletzte in Israel nach Beschuss aus dem Libanon

Im Norden Israels sind durch Beschuss aus dem Libanon mindestens neun Menschen verletzt worden. Sie seien in eine Klinik gebracht worden, teilte der israelische Rettungsdienst Magen David Adom mit. Eine Frau sowie ein Mann schweben den Angaben nach in Lebensgefahr. Ein weiterer Mann sei bei dem Vorfall in Madschd al-Kurum, einem arabisch geprägten Ort in Galiläa, schwer verletzt worden. Alle Opfer erlitten demnach Wunden durch Splitter. Nach Angaben der israelischen Armee wurde ein Fitnessstudio getroffen.

Israels Militär meldete zudem rund 30 Geschosse, die vom Libanon auf die Gegend abgefeuert worden seien. Einige wurden demnach abgefangen. Insgesamt registrierte die Armee im Norden Israels bis zum Nachmittag rund 45 Geschosse aus dem Nachbarland.

Die libanesische Hisbollah reklamierte einen Angriff auf die benachbarte Stadt Karmiel für sich. Sie habe eine Raketensalve auf den Ort, der jüdisch geprägt ist, abgefeuert.

 

UN-Mission meldet neuen Angriff Israels auf Friedenstruppen

Die UN-Beobachtermission Unifil im Libanon ist nach eigenen Angaben erneut vom israelischen Militär angegriffen worden. Friedenstruppen hätten israelische Soldaten bei Hausräumungsaktionen von einem UN-Posten in dem südlibanesischen Ort Dahaira beobachtet, wie Unifil mitteilte. Als die Soldaten bemerkten, dass sie beobachtet werden, feuerten sie auf den Posten, schilderte die Mission. Die Blauhelmsoldaten hätten sich daraufhin zurückgezogen, um nicht erschossen zu werden. Der Vorfall habe sich am Dienstag ereignet, Unifil berichtete heute davon.

Wie Unifil mitteilte, sei die UN-Beobachtermission im Libanon erneut von israelischen Soldat:innen angegriffen worden. (Archivbild)
Wie Unifil mitteilte, sei die UN-Beobachtermission im Libanon erneut von israelischen Soldat:innen angegriffen worden. (Archivbild)© Marwan Naamani/dpa

Darüber hinaus seien am Donnerstag zwei Teams zur medizinischen Evakuierung (Medevac) unter Beschuss geraten. Sie seien in Jarin im Südlibanon unweit der israelischen Grenze gewesen, um einen Patienten zu verlegen, teilte Unifil mit. Dabei seien sie unter Beschuss "unbekannter Herkunft" geraten.

Am Abend sei eine medizinische Einrichtung an einem Unifil-Posten in Beit Leif von einer Granate oder Rakete "unbekannten Ursprungs" getroffen worden. Gebäude seien beschädigt worden. In der Nähe eines Postens in Kfar Schuba seien zwei Granaten oder Raketen "ebenfalls unbekannter Herkunft" eingeschlagen. Bei keinem der Vorfälle habe es Verletzte gegeben.

Trotz der dramatischen Eskalation und Gewalt der letzten Wochen würden die Friedenstruppen die Lage im Südlibanon weiter beobachten. "Wir werden weiterhin unsere beauftragten Überwachungsaufgaben wahrnehmen", so Unifil. Das israelische Militär und alle anderen Akteure seien verpflichtete, die Sicherheit von UN-Personal und -Eigentum zu gewährleisten.

 

UN sehen Libanon-Flüchtlinge in der Falle

Die Vereinten Nationen haben auf die immer verzweifeltere Lage der Menschen aufmerksam gemacht, die wegen des Krieges aus dem Libanon flüchten. Allein in Richtung Syrien seien nach den israelischen Angriffen rund 430.000 Personen aufgebrochen, sagte eine Sprecherin des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR in Genf. Doch da auch die Grenzübergänge attackiert würden, gebe es viele Gefahren - sowohl für die Flüchtenden als auch für die UN-Helfer dort. Das israelische Militär griff erst heute einen Grenzübergang zwischen dem Libanon und Syrien aus der Luft an.

"Das Leid derjenigen, die die Grenze überqueren, endet nicht hier", so die UNHCR-Sprecherin Rula Amin weiter. Vielmehr zeichne sich eine weitere humanitäre Katastrophe am jeweiligen Ziel der Flüchtlinge ab. Nach 13 Jahren Bürgerkrieg sei die Infrastruktur in Syrien hochgradig in Mitleidenschaft gezogen.

"Diese Menschen kommen in Regionen, Städten und Dörfern an, die in den letzten 13 Jahren sehr gelitten haben", sagte Amin. Mehr als 90 Prozent der syrischen Bevölkerung brauche selbst humanitäre Hilfe. "Es gibt einfach keinen Platz mehr, wohin die Menschen fliehen und sich sicher fühlen können."

Im Kampf gegen die libanesische Hisbollah hat Israel Attacken auf Ziele im Nachbarland in den vergangenen Wochen stark ausgeweitet, auch Bodentruppen sind im Einsatz.

 

UN: Kaum Evakuierungen für schwer verletzte Kinder in Gaza

Viele schwer verletzte Kinder im Gazastreifen sterben nach Angaben der Vereinten Nationen (UN), weil kaum mehr Krankentransporte in Kliniken außerhalb der Krisenregion stattfinden. "Die, die die rücksichtslosen Bombardierungen nur knapp überlebten, müssen anschließend an ihren Verletzungen sterben", sagte der Sprecher des UN-Kinderhilfswerks Unicef, James Elder, in Genf.

Die Zahl der evakuierten Kinder sei seit der Schließung des Grenzübergangs Rafah im Mai dramatisch auf weniger als ein Kind pro Tag gesunken, sagte Elder. Die Betroffenen seien trotz ihrer dramatischen Situation einer gleichgültigen Bürokratie ausgeliefert, kritisierte der Unicef-Sprecher.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass zwischen 12.000 und 14.000 Patienten aller Altersgruppen aus dem Gazastreifen dringend für eine Behandlung in Kliniken außerhalb der Krisenregion verlegt werden müssten. Um Leben von Zivilisten zu retten, sei es höchste Zeit, endlich wieder medizinische Korridore einzurichten, forderte ein WHO-Sprecher.

Seit dem Terrorüberfall auf Israel im Oktober 2023 bombardiert das israelische Militär den Küstenstreifen und geht auch mit Bodentruppen gegen die islamistische Hamas vor. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde sind dabei bisher Zehntausende Menschen getötet worden.

 

Israel greift Grenzübergang zwischen Libanon und Syrien an

Bei einem israelischen Luftangriff auf einen Grenzübergang zwischen dem Libanon und Syrien sind nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten drei Menschen getötet worden. Der Grenzübergang Dschusija sei nicht mehr passierbar.

Wie das israelische Militär mitteilte, wurde an dem Grenzübergang im Norden der Bekaa-Ebene "terroristische Infrastruktur" aus der Luft angegriffen. Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah nutze den zivilen Grenzübergang, der von syrischen Regierungstruppen kontrolliert werde, um Waffen für den Kampf gegen Israel zu importieren, hieß es in der Mitteilung weiter.

Bei den Getöteten handelte es sich der in Großbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge um Angehörige des syrischen Militärgeheimdiensts. Die syrische Regierung äußerte sich zu dem Vorgang zunächst nicht.

 

Bundesregierung schockiert über Lage im Gazastreifen

Die Not der palästinensischen Zivilbevölkerung im Gazastreifen beschäftigt die Bundesregierung. Die stellvertretende Regierungssprecherin, Christiane Hoffmann, sagte in Berlin, "dass wir äußerst besorgt sind, schockiert sind über die Situation, wie sie sich in Gaza darstellt, die Situation der Zivilbevölkerung." Es sei wichtig, dass endlich mehr Zugang für humanitäre Hilfe im Gazastreifen ermöglicht werde.

Kinder warten in Schlangen an Essensausgaben im Gazastreifen.
Kinder warten in Schlangen an Essensausgaben im Gazastreifen.© IMAGO/APAimages

Israel habe das Recht, sich zu verteidigen, müsse aber dabei das humanitäre Völkerrecht in jedem Fall immer mitberücksichtigen, sagte Hoffmann. Sie reagierte damit auf Anfragen zu Berichten verschiedener Medien, wonach israelische Soldaten Palästinenser in mutmaßlich verminte Gebäude und Tunnel vorgeschickt haben sollen. Eigene Erkenntnisse habe die Regierung zu diesen Berichten nicht, betonte Hoffmann.

 

Hisbollah: Israelischer Panzer mit Rakete zerstört

Die Hisbollah-Miliz hat im südlichen Libanon nach eigenen Angaben einen israelischen Panzer mit einem Lenkflugkörper zerstört. Im Ort Aita al-Schaab gebe es seit dem Morgengrauen anhaltende Gefechte mit Raketen und Maschinengewehren, teilte die Hisbollah mit. Ein weiterer israelischer Panzer habe sich dem Ort genähert, den die Hisbollah ebenfalls attackiert habe.

Die Miliz erklärte zudem, sie habe weitere Ziele in Israel angegriffen, unter anderem nördlich von Haifa. Sie habe auch eine Versammlung israelischer Truppen im Ort Al-Manara im Grenzgebiet mit Raketen beschossen.

Die libanesische Staatsagentur NNA meldete, dass bei einem nächtlichen Angriff Israels auf das Dorf Burdsch Kallauija dessen Bürgermeister getötet wurde. Zudem seien zwei Menschen bei einem israelischen Angriff auf ein Fahrzeug nahe Beirut getötet worden.

 

Putin spricht von humanitärer Katastrophe im Gazastreifen

Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Lage im Gazastreifen als "humanitäre Katastrophe" bezeichnet. Es gebe viele Konflikte weltweit, darunter auch nahe der russischen Grenze, sagte Putin auf dem Brics-Gipfel in Kasan mit Blick auf den von ihm selbst befohlenen Angriffskrieg gegen die benachbarte Ukraine. Die Lage in den Palästinensergebieten sei aber besonders schlimm.

Es müsse alles dafür getan werden, damit sich die Lage dort grundsätzlich ändere, sagte der Kremlchef. "Zweifellos ist die Gründung eines palästinensischen Staates dafür die Basis."

Der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, forderte eine Feuerpause im Gaza-Krieg sowie einen humanitären Zugang. Die Forderung richtete er an UN-Generalsekretär Antonio Guterres, der trotz teilweise scharfer Kritik westlicher Medien ebenfalls anwesend war. Israel müsse zudem innerhalb eines Jahres zum Rückzug aus den Palästinensergebieten und aus Ostjerusalem gezwungen und anderenfalls sanktioniert werden, so Abbas. Er hoffe dabei auf die Unterstützung der Brics-Staaten.

Kritik am Vorgehen Israels gegen die Palästinenser und den Libanon übten neben den arabischen Staaten auch die Türkei und Brasilien.

Die Brics ist ein Staatenbund, der nach den ersten Mitgliedern Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika benannt wurde. Inzwischen gehören ihr auch Ägypten, Äthiopien und die Vereinigten Arabischen Emirate an. Zum Gipfel sind insgesamt mehr als 20 Staats- und Regierungschefs vor allem aus Afrika, Asien und Lateinamerika angereist.

 

Welthungerhilfe: "Apokalyptische Zustände" im Gazastreifen

Die Lage der Zivilbevölkerung im Gazastreifen gleicht nach Worten der Welthungerhilfe nach mehr als einem Jahr Krieg einer "Apokalypse". Trotz des Hungers und der Not der Menschen gelangten weiter zu wenig Hilfsgüter in den Küstenstreifen. "So eine massive Zerstörung und Verzweiflung der Menschen haben unsere erfahrenen Kollegen (...) in keinem anderen Krisengebiet der Welt erlebt", betonte der Vorstandsvorsitzende der Hilfsorganisation, Mathias Mogge.

Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist laut Welthungerhilfe verheerend. (Archivbild)
Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist laut Welthungerhilfe verheerend. (Archivbild)© Mahmoud Issa/dpa

Die Menschen lebten in Zeltlagern auf dem beschränkten Platz zwischen Meer und komplett zerstörten Gebäuden, während Drohnen über das Gebiet flögen und es ständig Luftangriffe und Schüsse gebe. "Es herrschen apokalyptische Zustände", schrieb Mogge.

Zugleich verurteilte die Welthungerhilfe erneut den brutalen Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 auf Israel mit 1.200 Toten und 250 Verschleppten, der den Gaza-Krieg ausgelöst hatte. Alle verbliebenen Geiseln müssten sofort freigelassen werden.

 

Bodenkämpfe und Luftangriffe im Libanon

Im Süden des Libanons kommt es weiterhin zu Angriffen der israelischen Luftwaffe sowie zu Kämpfen zwischen der Hisbollah-Miliz und israelischen Bodentruppen. Im Morgengrauen habe es in Aita al-Schaab und Ramja im Grenzgebiet schweren Beschuss mit Artillerie und Maschinengewehren gegeben, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur NNA.

Mindestens fünfmal seien in der Gegend israelische Armeehubschrauber gelandet. Der Fernsehsender Sky News Arabia berichtete zudem von Kämpfen im Raum Kafr Kila, Taiba und Udaissa im Grenzgebiet beider Länder.

NNA berichtete von weiteren Luftangriffen unter anderem in Tyrus. Die Nacht über seien Aufklärungsdrohnen und Kampfflugzeuge über der Küstenstadt wie auch über Bint Dschubail weiter östlich geflogen. Diese hätten im Grenzgebiet auch Leuchtgranaten abgefeuert.

Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Hisbollah vor einem Jahr wurden nach offiziellen Angaben im Libanon mehr als 2.500 Menschen getötet und mehr als 12.000 weitere verletzt. Die Hisbollah ist mit dem Iran verbündet und unterstützt nach eigenen Angaben mit täglichem Beschuss Israels die islamistische Hamas im Gazastreifen.

Die libanesische Armee teilte mit, dass ihre Truppen im Ort Jatir im Süden angegriffen worden seien beim Versuch, Verletzte zu evakuieren. Dabei seien drei Angehörige des Militärs getötet worden, darunter ein Offizier. Die Armee ist eigentlich nicht am Krieg zwischen der Hisbollah und Israel beteiligt. Sie gerät seit Beginn der israelischen Bodenoffensive aber auch unter Beschuss und meldete seitdem mehrere Tote und Verletzte.

 

Syrien: Israel greift erneut Ziele in Damaskus an

In Syrien sind laut Berichten staatlicher Medien bei einem israelischen Luftangriff ein Soldat der Regierungstruppen getötet und sieben weitere verletzt worden. Das berichtete die Staatsagentur Sana. Israel habe zwei Ziele in der Hauptstadt Damaskus und ein weiteres in Homs angegriffen. Aus Polizeikreisen erfuhr die dpa, dass ein Angriff in Damaskus ein Wohngebäude getroffen habe, woraufhin Feuer ausgebrochen sei. Es habe Tote und Verletzte gegeben, hieß es ohne nähere Angaben.

Am Dienstag flog Israel einen Luftangriff auf ein Auto in Damaskus, das nach Armee-Angaben einem Hisbollah-Mitglied galt. (Archivbild)
Am Dienstag flog Israel einen Luftangriff auf ein Auto in Damaskus, das nach Armee-Angaben einem Hisbollah-Mitglied galt. (Archivbild)© Ammar Safarjalani/XinHua/dpa

Israel greift regelmäßig Ziele im benachbarten Syrien an, um den Einfluss der mit dem Iran verbündeten Milizen dort zurückzudrängen. Das israelische Militär hat diese Angriffe seit Beginn der Kriege im Gazastreifen und gegen die libanesische Hisbollah vor einem Jahr noch verstärkt. Israel kommentiert diese Angriffe in der Regel nicht.

 

Israel: Dutzende Kämpfer im Gazastreifen getötet

Die israelische Armee hat bei Kämpfen im Norden des Gazastreifens nach eigenen Angaben Dutzende Gegner getötet. Zudem seien dort seit Anfang Oktober mehr als 200 Kämpfer der islamistischen Hamas gefangen genommen worden.

Für die Zivilisten in dem umkämpften Flüchtlingslager Dschabalia ist die Lage verzweifelt. Wegen Hunger und aus Angst vor Kämpfen mache sich ein Teil der Menschen auf den gefährlichen Weg durch das Kriegsgebiet Richtung Süden, hatten Bewohner der Deutschen Presse-Agentur am Telefon berichtet.

Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Auch im Libanon setzte die israelische Armee den Kampf gegen die Schiiten-Miliz Hisbollah fort. Im Laufe des vergangenen Tages seien 160 Ziele bombardiert und etwa 20 Gegner getötet worden. Die nicht an den Kämpfen beteiligte libanesische Armee teilte mit, drei ihrer Soldaten seien durch israelischen Beschuss in der Stadt Jater getötet worden.

 

Israel attackiert Hisbollah-Bunker - "Millionen Dollar Bargeld und Gold" gefunden

Nach Angaben der israelischen Armee hat die proiranische Hisbollah-Miliz in einem Bunker unter einem Krankenhaus der libanesischen Hauptstadt Beirut Bargeld und Gold im Wert von Hunderten Millionen Dollar versteckt. Armeesprecher Daniel Hagari forderte die libanesische Regierung und internationale Organisationen am Abend auf, nicht zuzulassen, dass die Hisbollah dieses Vermögen für Terror und Angriffe gegen Israel nutzt. Die israelische Luftwaffe beobachte das Gelände der al-Sahel-Klinik im Süden Beiruts genau, warnte der Sprecher. Das Krankenhaus selbst werde man aber nicht angreifen.

"Ich möchte betonen: Wir sind nicht im Krieg mit dem libanesischen Volk", sagte Hagari. Der Direktor des Krankenhauses, Fadi Alameh, bestritt die Vorwürfe und kündigte in einem Interview im libanesischen Fernsehen an, das Krankenhaus im Süden Beiruts vorsorglich evakuieren zu lassen. Er beteuerte, dass die Klinik keinerlei Verbindungen zu politischen Parteien habe. Alameh rief die libanesische Armee und die Behörden auf, das Gebäude zu durchsuchen.

Libanon, Beirut: Flammen und Rauch steigen nach einem israelischen Luftangriff auf im südlichen Vorort Dahiyeh.
Libanon, Beirut: Flammen und Rauch steigen nach einem israelischen Luftangriff auf im südlichen Vorort Dahiyeh.© Bilal Hussein/AP
 

Nach schweren Vorwürfen: Israel bezichtigt UN-Helfer im Gazastreifen der Lüge

Israel hat den Vorwurf von UN-Helfern, es behindere die humanitäre Hilfe für Zivilisten im umkämpften Gazastreifen, entschieden zurückgewiesen. Der Vize-Direktor des Palästinenserhilfswerks der Vereinten Nationen (UNRWA) im Gazastreifen, Sam Rose, hatte dem Sender CNN gesagt, derzeit komme "fast nichts" an Hilfe in den Küstenstreifen. "Das ist eine Lüge, Sam Rose, und Sie wissen das", erwiderte die israelische Behörde für Palästinenserangelegenheiten Cogat auf der Plattform X.

Die Behörde teilte mit, dass seit Mai 500.000 Tonnen Hilfsgüter auf 26.000 Lastwagen in den Gazastreifen geliefert wurden. Sie warf der UNRWA vor, die Verteilung dieser Güter nicht sicherzustellen und dies durch die Verbreitung falscher Informationen zu verschleiern. Eine unabhängige Überprüfung der Angaben beider Seiten war zunächst nicht möglich.

Vergangene Woche hatten die USA Israel eine Frist von 30 Tagen gesetzt, um die Versorgung der Menschen in dem Küstenstreifen zu verbessern, andernfalls könnten US-Waffenlieferungen an Israel gefährdet sein.

Im Video: Geheime Pentagon-Dokumente enthüllen israelische Vergeltungspläne am Iran

 

UN-Helfer: Menschen im Gazastreifen hausen in Toiletten

Philippe Lazzarini, der Leiter der UNRWA, schilderte die Not und den Schrecken im Gazastreifen in drastischen Worten. Er schrieb auf X, dass die israelischen Behörden humanitäre Hilfsorganisationen weiter daran hinderten, die Menschen im Norden des Küstenstreifens mit wichtigen Hilfsgütern wie Medikamenten und Lebensmitteln zu versorgen. Krankenhäuser würden beschossen hätten keinen Strom mehr. Wegen der Enge seien einige Vertriebene gezwungen, in Toiletten zu hausen.

Außerdem gebe es auch Berichte, dass Menschen, die zu fliehen versuchten, getötet würden. Die Leichen auf den Straßen könnten nicht geborgen werden.

Ein Waffenstillstand wäre ein Anfang, um diesem endlosen Alptraum ein Ende zu setzen.

Philippe Lazzarini

 

Israel mobilisiert weitere Reservisten

Die israelische Armee hat für den Einsatz im Libanon eine weitere Reservebrigade mobilisiert. Damit solle die Fortsetzung des Kampfs gegen die proiranische Hisbollah-Miliz und das Erreichen der Kriegsziele ermöglicht werden, unter anderem die Rückkehr der vertriebenen Bewohner aus den nördlichen Regionen Israels in ihre Häuser, hieß es in einer Mitteilung des Militärs.

Um wie viele Soldaten es sich handelte, ging nicht daraus hervor. Israelische Infanteriebrigaden haben in der Regel eine Truppenstärke von 1.500 bis 3.000 Soldaten.

 

Hamas bestätigt Tod ihres Anführers al-Sinwar

Die palästinensische Terrororganisation Hamas hat den Tod ihres Anführers Jihia al-Sinwar bestätigt. Israelische Soldaten hatten den Drahtzieher des Massakers vom 7. Oktober 2023 nach Militärangaben im Gazastreifen getötet.

Der stellvertretende Chef des Politbüros der Islamistenorganisation, Chalil al-Haja, teilte in einer Erklärung im Hamas-nahen TV-Sender Al Aksa mit, er trauere um den Tod des "Märtyrers" Sinwar. Haja ist auch der wichtigste Verhandlungsführer der Hamas außerhalb des Gazastreifens.

 

Familien der Geiseln hoffen auf einen Deal

Angehörige der 101 bis heute im Gazastreifen verbliebenen Geiseln begrüßten die Tötung des Hamas-Chefs, forderten aber auch weitere Bemühungen, um ihre Familienmitglieder heimzuholen.

"Wir haben die Rechnung mit dem Massenmörder Sinwar beglichen, aber es wird keinen totalen Sieg geben, wenn wir ihre Leben nicht retten und sie nicht nach Hause holen", zitierte die Zeitung "Jerusalem Post" eine Sprecherin der Geisel-Angehörigen.

Eine Demonstrantin hält ein Schild in Bezug auf den Tod des Hamas-Führers Sinwar während einer Demonstration, bei der ein Waffenstillstandsabkommen und die sofortige Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln gefordert wird.
Eine Demonstrantin hält ein Schild in Bezug auf den Tod des Hamas-Führers Sinwar während einer Demonstration, bei der ein Waffenstillstandsabkommen und die sofortige Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln gefordert wird.© Ariel Schalit/AP/dpa
 

Israelis bejubeln Tötung von Hamas-Chef

Nach der Tötung von Hamas-Chef Jihia al-Sinwar haben viele Israelis den Tod des Drahtziehers des Massakers vom 7. Oktober 2023 gefeiert.

In einem Wohnkomplex der Stadt Aschdod reagierten die Menschen mit Klatschen und Pfeifen auf die Kunde von Sinwars Tod, eine andere Videoaufnahme zeigte jubelnde Badegäste nach einer Lautsprecherdurchsage am Strand

 

Guter Tag für Israel und die Welt

US-Präsident Joe Biden hat Sinwars Tötung begrüßt. "DNA-Tests haben nun bestätigt, dass Sinwar tot ist. Dies ist ein guter Tag für Israel, für die Vereinigten Staaten und für die Welt", hieß es in einer vom Weißen Haus veröffentlichten Stellungnahme Bidens.

Als Anführer der Terrorgruppe sei Sinwar für den Tod Tausender Israelis, Palästinenser, Amerikaner und Menschen aus aller Welt verantwortlich

 

Hamas-Chef getötet

Israels Erzfeind, Hamas-Chef al-Sinwar, ist tot. Israels Außenminister Israel Katz erklärte nach Angaben seines Sprechers, Sinwar sei von israelischen Soldaten im Gazastreifen getötet worden. Der 61-Jährige gilt als Drahtzieher des Massakers am 7. Oktober 2023, Auslöser des Gaza-Kriegs und der regionalen Eskalation. Insgesamt seien bei einer Operation in dem Küstenstreifen "drei Terroristen ausgeschaltet worden".

Drohnenvideo zeigt Hamas-Chef Jihia al-Sinwar kurz vor seinem Tod

 

US-Militär fliegt Angriffe auf Huthi-Waffenlager im Jemen

Die US-Streitkräfte haben nach eigenen Angaben unterirdische Waffenlager der Huthi-Miliz im Jemen angegriffen. In den fünf unterirdischen Depots seien verschiedene Waffenkomponenten gelagert worden, die für Angriffe auf zivile und militärische Schiffe in der Region verwendet wurden, teilte das Pentagon mit. Bei den Luftangriffen kamen auch B-2-Tarnkappenbomber zum Einsatz.

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Seit Ausbruch des Gaza-Kriegs vor rund einem Jahr schießen die Huthi regelmäßig Raketen oder Drohnen auf Ziele in Israel und Schiffe im Roten Meer. Die Miliz im Jemen wird ebenso wie die Hamas im Gazastreifen und die Hisbollah im Libanon von Israels Erzfeind Iran unterstützt.

 

Das fordert US-Minister Austin von Israel

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin ruft Israel dazu auf, die Soldaten der UN-Beobachtermission Unifil im Südlibanon zu schützen. In einem Telefonat mit seinem israelischen Kollegen Joav Galant habe Austin betont, wie wichtig es sei, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit und den Schutz der Unifil-Truppen und der libanesischen Streitkräfte zu gewährleisten, teilte das Pentagon mit. Austin habe auch auf die Notwendigkeit hingewiesen, einen diplomatischen Weg zu beschreiten, um die Sicherheit der Zivilbevölkerung auf beiden Seiten der israelisch-libanesischen Grenze so bald wie möglich zu gewährleisten.

Lloyd Austin, Verteidigungsminister der Vereinigten Staaten, steht beim Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe auf der US Air Base Ramstein vor den Journalisten.
Lloyd Austin, Verteidigungsminister der Vereinigten Staaten, steht beim Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe auf der US Air Base Ramstein vor den Journalisten.© Andreas Arnold/dpa
 

Israel erneut unter Beschuss

Bei einem Raketenangriff aus dem Libanon auf die israelische Stadt Karmiel sind nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes Magen David Adom vier Menschen leicht verletzt worden. Sie seien von Raketensplittern getroffen und in ein Krankenhaus gebracht worden.

Die Zeitung "Times of Israel" berichtete, ein Wohnhaus in einem überwiegend von israelischen Arabern bewohnten Ort bei Karmiel habe einen Volltreffer erlitten. In sozialen Medien waren Fotos und Videos eines zerstörten Hauses zu sehen.

Die Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon teilte mit, sie habe Raketen auf Karmiel abgeschossen. Die vom Iran unterstützte und mit der Hamas im Gazastreifen verbündete Miliz beschießt Israel seit Beginn des Gaza-Krieges vor gut einem Jahr fast täglich. Sie werde dies so lange fortsetzen, bis es einen Waffenstillstand im Gazastreifen gibt.

 

Mehrere israelische Luftschläge auf den Süden Libanons

Eine Reihe schwerer israelischer Luftangriffe hat die südlibanesische Stadt Nabatija und Umgebung getroffen. Einer Meldung der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur NNA zufolge gab es mindestens sieben Luftschläge auf die Stadt selbst.

Bei einem Angriff auf Gebäude der Stadtverwaltung seien mindestens fünf Menschen getötet worden, hieß es in einer Mitteilung des libanesischen Gesundheitsministeriums. Laut einer NNA-Meldung war auch der Bürgermeister Nabatijas, Ahmad Kahil, unter den Toten. Auf Videos in sozialen Medien war zu sehen, wie schwarze Rauchwolken in dem Gebiet aufstiegen.

Libanon, Nabatija: Dieses Foto zeigt die durch israelische Luftangriffe verursachte Zerstörung.
Libanon, Nabatija: Dieses Foto zeigt die durch israelische Luftangriffe verursachte Zerstörung. © Ali Hashisho/XinHua/dpa

Das israelische Militär teilte hingegen mit, es habe Dutzende terroristische Ziele der Schiitenmiliz Hisbollah im Gebiet Nabatijas angegriffen und unterirdische Infrastruktur der Eliteeinheit Radwan im Süden des Libanons zerstört. Die Angaben der Seiten können derzeit nicht unabhängig überprüft werden.

 

Lapid für Angriff auf Irans Ölfelder

In der Debatte über einen möglichen Vergeltungsschlag gegen den Iran spricht sich der israelische Oppositionsführer Jair Lapid dafür aus, bei dem geplanten Angriff die Ölfelder des Landes ins Visier zu nehmen. "Wir sollten mit den Ölfeldern beginnen", sagte er der "Jerusalem Post".

Israels Oppositionsführer Jair Lapid.
Israels Oppositionsführer Jair Lapid.© Ronen Zvulun/AP/dpa

Das würde der Wirtschaft der Islamischen Republik schaden, begründete er seine Forderung. Zuletzt war bekanntgeworden, dass sich Israel bei einem Schlag gegen den Iran auf militärische Einrichtungen konzentrieren und die Atom- und Ölanlagen verschonen will. Vor zwei Wochen hatten Irans Revolutionsgarden rund 200 ballistische Raketen auf den jüdischen Staat gefeuert. Israel kündigte daraufhin Vergeltung an. Laut Analysten könnte ein Angriff auf die Ölanlagen die Energiepreise in die Höhe treiben.

 

US-Raketenabwehrsystem in Israel bald einsatzbereit

Trotz der harschen Kritik an der israelischen Kriegsführung im Gazastreifen und im Libanon unterstützen die Vereinigten Staaten ihren Verbündeten Israel weiterhin militärisch. So begannen die USA mit der Stationierung einer Batterie des Raketenabwehrsystems THAAD in Israel. Das "Terminal High-Altitude Area Defense" gehört zu den modernsten Raketenabwehrsystemen der Welt. Mit der Stationierung reagiert Washington auf die jüngsten Raketenangriffe aus dem Iran.

 

USA drohen Israel mit Kürzung von Militärhilfe

Angesichts der katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen erhöht die US-Regierung den Druck auf ihren Verbündeten Israel: Sollte sich die Situation für die Menschen in dem abgeriegelten Küstenstreifen nicht innerhalb von 30 Tagen spürbar verbessern, drohe ein Verstoß gegen US-Gesetze zur militärischen Unterstützung, hieß es aus Washington. Das könnte auch die amerikanische Militärhilfe für Israel gefährden. Die jüngsten Bilder von einem Angriff der israelischen Streitkräfte auf ein Krankenhausgelände im Gazastreifen seien "entsetzlich", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats im Weißen Haus, John Kirby.

 
Ursula von der Leyen (CDU), amtierende Präsidentin der Europäischen Kommission.
Ursula von der Leyen (CDU), amtierende Präsidentin der Europäischen Kommission.© Philipp von Ditfurth/dpa

Von der Leyen will Notfallpläne für Nahost-Vertriebene

Angesichts des weiter eskalierenden Konflikts im Nahen Osten, befürchtet EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zusätzliche Migrationsprobleme. Die deutsche Spitzenpolitikerin schrieb in einem Bericht zu Beratungen der Staats- und Regierungschefs am Donnerstag (17. Oktober), in den vergangenen Wochen seien mehr als eine Million Menschen vertrieben worden und es bestehe ein klares Potenzial für weitere Vertreibungen. Deswegen müsse man an Notfallplänen sowohl für die EU als auch für internationale Partner arbeiten.

Eine signifikante Anzahl der Nahost-Flüchtlinge sei zuletzt nach Syrien gezogen, betonte von der Leyen. Viele dieser Menschen kommen aus dem Libanon, wo Israel derzeit massiv gegen die Hisbollah-Miliz vorgeht. Letztere greift hingegen immer wieder Israel an - nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen, gegen die Israel seit rund einem Jahr Krieg führt.

Von der Leyen schrieb zu der Lage im Libanon, durch die jüngste Ankündigung zusätzlicher humanitärer Hilfe in Höhe von 30 Millionen Euro erhöhe sich der Gesamtbetrag für 2024 auf mehr als 100 Millionen Euro. Es werde allerdings noch mehr Unterstützung benötigt.

 

Medien: Israelische Luftangriffe im Nordosten des Libanons

Laut Medienberichten haben die israelischen Streitkräfte eine Reihe von Luftangriffen im Nordosten des Libanons durchgeführt. Mehrere Gebiete in der Bekaa-Ebene und rund um die Stadt Baalbek seien getroffen worden, berichtete der Hisbollah-nahe Fernsehsender Al-Majadin. Der Fernsehsender MTV meldete, dass mindestens zehn Luftangriffe in Baalbek und den umliegenden Regionen stattgefunden hätten. Ein Video, das angeblich aus dem Dorf Duris stammt, zeigt ein brennendes Gebäude.

Die israelischen Streitkräfte greifen eigenen Angaben zufolge, regelmäßig Stellungen der Hisbollah im Libanon an, während die schiitische Miliz weiterhin Raketen auf Israel abfeuert. Am Montag (14. Oktober) seien nach Angaben des israelischen Militärs etwa 115 Raketen aus dem Libanon auf Israel abgeschossen worden.

 

Israels Militär entdeckt unterirdisches Hisbollah-Gelände

Israelische Bodentruppen haben nach Armeeangaben im Süden des Libanon eine unterirdische Anlage der Hisbollah entdeckt. Diese habe als Kommandozentrale für die Eliteeinheit Radwan der libanesischen Miliz gedient, wo Waffen, Munition und Motorräder gelagert waren, teilte das Militär mit. Ein von der Armee veröffentlichtes Video zeigt, dass der Komplex unter anderem über Schlafräume, eine Küche und sanitäre Einrichtungen verfügte.

Ein israelischer Soldat geht an einem Tunneleingang im südlibanesischen Dorf Naqoura an der Grenze zu Israel vorbei.
Ein israelischer Soldat geht an einem Tunneleingang im südlibanesischen Dorf Naqoura an der Grenze zu Israel vorbei.© Ilia Yefimovich/dpa

Laut der Armee war der unterirdische Komplex so gestaltet, dass sich eine Radwan-Einheit dort ausrüsten konnte, um anschließend zu Fuß oder auf Motorrädern in israelisches Gebiet einzudringen. Die Anlage befand sich unter einem zivilen Gebiet im Süden des Libanon, erklärte das Militär. Eine unabhängige Überprüfung der israelischen Angaben war laut der Deutschen Presse-Agentur nicht möglich.

Bei der Entdeckung der Anlage stießen die israelischen Truppen auf einen Radwan-Kämpfer, der sich dort verschanzt hatte. Nach Angaben der Armee wurde er getötet.

 

UN-Mission im Libanon von israelischen Truppen beschossen

Israelische Truppen haben im Libanon nach Darstellung der Vereinten Nationen das Hauptquartier der UN-Mission Unifil beschossen und dabei mindestens zwei UN-Soldaten verletzt. Ein Panzer der israelischen Armee habe einen UN-Beobachtungsposten direkt getroffen.

 

Mindestens 22 Tote bei israelischem Angriff in Gaza

Bei einem israelischen Angriff in der Stadt Deir al-Balah im Gazastreifen sind palästinensischen Angaben zufolge mindestens 22 Menschen getötet worden. Es seien zudem Dutzende Menschen verletzt worden, hieß es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen. Die Menschen befanden sich demnach in einem ehemaligen Schulgebäude, das in der Stadt im Zentrum des abgeriegelten Küstenstreifens als Flüchtlingsunterkunft genutzt wird. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Ein Junge trauert um seinen Vater der durch israelische Angriffe auf Deir al-Balah im Gazastreifen getötet wurde.
Ein Junge trauert um seinen Vater der durch israelische Angriffe auf Deir al-Balah im Gazastreifen getötet wurde.© IMAGO/Middle East Images

Israels Militär teilte später mit, die Luftwaffe habe eine Kommandozentrale der islamistischen Hamas in der Gegend von Deir al-Balah angegriffen. Diese habe sich in dem Gebäude der ehemaligen Schule befunden. Auch diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Aus dem Gebäude heraus seien Anschläge gegen die israelischen Streitkräfte und den Staat Israel geplant und ausgeführt worden. Laut Armee wurden vor dem Angriff Maßnahmen ergriffen, um das Risiko für Zivilisten zu verringern. Auch dies ließ sich nicht unabhängig prüfen.

 

Israels Armee greift in der Nacht Ziele im Libanon an

Israels Armee hat in der vergangenen Nacht nach eigenen Angaben wieder Ziele in den Vororten südlich von Beirut angegriffen. Bei den Luftangriffen seien Waffenlager in den als Hochburg der Schiitenmiliz Hisbollah geltenden Vororten getroffen worden, teilte das Militär mit. Im Süden des Libanons habe die Armee "terroristische Infrastruktur" zerstört. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Rauch und Qualm nach Angriffen der israelischen Armee.
Rauch und Qualm nach Angriffen der israelischen Armee.© IMAGO/ZUMA Press Wire

Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete von einem schweren Angriff im Vorort Haret Hreik. Der Hisbollah-nahe Fernsehsender Al-Majadin berichtete von einem Luftangriff auf ein Wohnhaus. Israels Militär habe Anwohner dort zuvor aufgefordert, wegen bevorstehender Angriffe die Gegend umgehend zu verlassen. In der Nacht kam es Augenzeugen zufolge zu mindestens sechs Angriffen in den südlichen Vororten der Hauptstadt.

 

Israel droht Iran: Angriff wird "tödlich, präzise und überraschend"

Nach dem schweren Raketenangriff aus dem Iran bereitet Israel eine Vergeltungsaktion gegen seinen Erzfeind vor. Wie das US-Nachrichtenportal Axios berichtet, wird das israelische Sicherheitskabinett heute über verschiedene Szenarien beraten. Verteidigungsminister Joav Galant drohte dem Iran mit einer entschiedenen Reaktion. "Wer versucht, dem Staat Israel zu schaden, wird einen Preis zahlen", schrieb er auf der Plattform X.

Unser Angriff im Iran wird tödlich, präzise und überraschend sein.

Israel Verteidigungsminister Joav Galant

In der vergangenen Woche feuerte der Iran etwa 200 Raketen auf Israel ab. Zudem unterstützt die Regierung in Teheran die Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon und die Huthi-Miliz im Jemen, die beide immer wieder Angriffe auf Israel ausführen. Wie die israelische Antwort konkret aussehen wird, ist noch unklar. Berichten zufolge hat Premierminister Benjamin Netanjahu mit den Spitzen von Militär und Geheimdiensten eine Mischung aus Luftangriffen auf militärische Ziele im Iran und verdeckten Operationen erörtert. "Der Iran wird nicht verstehen, was ihm geschieht", erklärte Verteidigungsminister Galant bei einem Besuch einer Militäreinheit.

 

Nach fast zwei Monaten Funkstille: Netanjahu telefoniert mit Biden

Am Mittwoch (9. Oktober) sprach Premierminister Netanjahu nach fast zwei Monaten erstmals wieder mit US-Präsident Joe Biden. Laut Berichten bekräftigte Biden während des Gesprächs seine "eiserne" Unterstützung für die Sicherheit Israels und verurteilte den iranischen Raketenangriff vom 1. Oktober auf Israel entschieden. Er hob das Recht Israels auf Selbstverteidigung gegen die Hisbollah-Miliz hervor, rief jedoch dazu auf, Rücksicht auf die Zivilbevölkerung zu nehmen, insbesondere in den dicht besiedelten Gebieten Beiruts, der libanesischen Hauptstadt.

Medienberichten zufolge wächst in Washington der Unmut darüber, dass die israelische Regierung ihren engen Verbündeten häufig erst nachträglich über militärische Aktionen informiert. Biden hatte in der vergangenen Woche klargestellt, dass er einen israelischen Vergeltungsschlag auf nukleare Ziele nicht unterstützen werde. Auch ein Angriff auf die iranische Ölindustrie wird von den USA abgelehnt.

Benjamin Netanjahu, Ministerpräsident von Israel.
Benjamin Netanjahu, Ministerpräsident von Israel.© Abir Sultan/Pool European Pressphoto Agency/AP/dpa
 

Kamala Harris antwortet ausweichend auf Frage zu Netanjahu

Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat eine klare Antwort auf die Frage zur Verlässlichkeit des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu vermieden. "Ich denke, bei allem Respekt, die bessere Frage ist: Gibt es ein wichtiges Bündnis zwischen dem amerikanischen Volk und den Israelis? Und die Antwort auf diese Frage ist ja", sagte Harris in der Politik-Sendung "60 Minutes". Interviewer Bill Whitaker hatte die US-Vize gefragt: "Haben wir in Premierminister Netanjahu einen wirklich engen Verbündeten?"

Harris betonte außerdem, dass die Zusammenarbeit der US-Regierung mit der israelischen Führung auf diplomatischer Ebene ein "ständiges Bemühen um die Verdeutlichung unserer Grundsätze" sei. Sie ergänzte, dass Israel das Recht zur Selbstverteidigung habe, es jedoch entscheidend sei, wie dieses Recht ausgeübt werde. "Es sind schon viel zu viele unschuldige Palästinenser getötet worden. Dieser Krieg muss beendet werden." Auf die Frage, ob die USA Einfluss auf Netanjahu hätten, äußerte sich Harris etwas kryptisch: "Wir werden nicht aufhören, das zu tun, was notwendig ist, damit die Vereinigten Staaten klar sagen können, wo wir stehen, dass dieser Krieg beendet werden muss."

Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris.
Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris.© Jacquelyn Martin/AP/dpa
 

Jahrestag des Hamas-Überfall: Netanjahu gibt sich siegessicher

In einer Videobotschaft bei der offiziellen Gedenkveranstaltung zum Jahrestag des Massakers vom 7. Oktober hat der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu den Kampfwillen seines Landes bekräftigt.

Gemeinsam werden wir weiter kämpfen, und gemeinsam - mit Gottes Gnade - werden wir siegen.

Benjamin Netanjahu

Die Zeremonie fand in dem Ort Ofakim in der Nähe des Gazastreifens statt, wo vor einem Jahr 40 Menschen ermordet worden waren.

Der 7. Oktober, an dem Terroristen der islamistischen Hamas und anderer Extremisten vor einem Jahr rund 1.200 Menschen in Israel töteten und rund 250 weitere in den Gazastreifen verschleppten, sei "ein Tag unbeschreiblichen Leids für das Land", sagte der konservative Politiker.

Aber die Israelis hätten zusammengestanden für die Verteidigung des Landes. "Wir haben die Kriegsziele festgelegt und wir erreichen sie" versprach er. Diese seien: Die Herrschaft der Hamas zu brechen, alle Geiseln nach Hause zu bringen, jede künftige Bedrohung aus dem Gazastreifen unmöglich zu machen und eine sichere Rückkehr der Bewohner des Südens und des Nordens in ihre Häuser zu ermöglichen.

 

Israel verhängt Blockade über Südküste des Libanons

Die israelischen Streitkräfte haben vor einem geplanten Einsatz ihrer Marine eine Blockade über die südliche Mittelmeerküste des Libanons verhängt. In einer auf Arabisch veröffentlichten Mitteilung wird die Zivilbevölkerung davor gewarnt, sich an Stränden aufzuhalten oder mit Booten aufs Meer zu fahren, da die israelische Marine dort Kampfeinsätze plane. Ein Aufenthalt am Strand oder auf dem Meer sei bis auf weiteres "lebensgefährlich", erklärte das Militär auf der Plattform X.

Die Warnung gelte für die gesamte Küste südlich der Mündung des Alawi-Flusses bei Sidon. Dieser Abschnitt bis zur faktischen Grenze mit Israel ist etwa 60 Kilometer lang.

 

Israels Armee: Hamas-Kommandozentrale in Gaza angegriffen

Israels Luftwaffe hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen erneut eine Kommandozentrale der islamistischen Hamas angegriffen. Sie habe sich im Zentrum des abgeriegelten Küstenstreifens auf dem Gelände des Shuhada Al-Aksa-Krankenhauses befunden, hieß es in der Nacht. In demselben Gebiet hatte die Armee nach eigenen Angaben vom Vortag Kommandozentralen angegriffen, die sich einer früheren Schule und einer früheren Moschee befunden hätten. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.

Die Armee erklärte, man habe vor dem erneut "präzisen" Angriff" zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Gefahr für Zivilist:innen zu mindern. Die Kommandozentralen seien zur Planung und Ausführung von Terroranschlägen gegen Israels Soldaten und den Staat Israel genutzt worden. Dies sei ein weiteres Beispiel für den systematischen Missbrauch der zivilen Infrastruktur durch die Hamas, die damit gegen internationales Recht verstoße, hieß es.

 
Flammen und Rauch steigen auf nach einem israelischen Luftangriff in Dahieh, Beirut, Libanon.
Flammen und Rauch steigen auf nach einem israelischen Luftangriff in Dahieh, Beirut, Libanon.© Bilal Hussein/AP/dpa

Beschuss geht weiter: Israel bombardiert Beirut, Hisbollah-Raketen treffen Haifa

Nach eigenen Angaben hat die israelische Armee die Geheimdienstzentrale der Hisbollah-Miliz in der libanesischen Hauptstadt Beirut angegriffen. Wie das Militär in der Nacht laut der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, hätten Kampfflugzeuge zudem Kommandozentralen sowie weitere "terroristische Infrastruktur" der proiranischen Schiitenmiliz attackiert. Außerdem seien zuvor erneut Waffenlager der Hisbollah in der Umgebung der Hauptstadt bombardiert worden. Zunächst konnte keine der Angaben unabhängig überprüft werden.

Die Hisbollah wiederum setzte ihren Beschuss des Nordens Israels fort. Am Abend wurden nach Angaben des israelischen Militärs zunächst ungefähr fünf Raketen auf die Hafenstadt Haifa abgefeuert. Trotz Abwehrfeuer seien Projektile in dem Gebiet eingeschlagen. Der Fall werde untersucht, hieß es. Laut der "Times of Israel" wurden fünf Menschen in Haifa durch Granatsplitter verletzt. Bilder zeigten Schäden auf einer Straße. Darauf folgten weitere 15 Raketen aus dem Libanon, von denen einige laut dem Militär abgefangen wurden. Andere gingen nieder. In der Stadt Tiberias wurde laut der "Times of Israel" eine Person verletzt.

 

Vereinte Nationen: Nahost erlebt eine "unerbittliche Tragödie"

Das UN-Nothilfebüro (OCHA) hat ein Jahr nach den Terroranschlägen auf Israel die vergangenen zwölf Monate im Nahen Osten als "unerbittliche Tragödie" bezeichnet.

Keine Statistiken oder Worte können das Ausmaß der physischen, psychischen und gesellschaftlichen Zerstörung, die stattgefunden hat, vollständig wiedergeben.

Joyce Msuya, amtierende UN-Nothilfekoordinatorin

OCHA verurteilte die Anschläge der Hamas und anderer Terrorgruppen auf Israel am 7. Oktober 2023, bei denen etwa 1.200 Menschen getötet und fast 5.500 verletzt wurden. Es verurteilte die Verschleppung von mehr als 200 Menschen in den Gazastreifen. Sie seien dort unter anderem sexueller Gewalt ausgesetzt gewesen.

Weiter hieß es, die anschließenden israelischen Militärschläge im Gazastreifen hätten eine Katastrophe ausgelöst. Nach Angaben der Hamas-Behörden, seien mehr als 41.000 Menschen getötet, fast 100.000 teils schwer verletzt worden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht von geschätzt 10.000 weiteren Toten unter den Trümmern.

"Schulen, in denen vertriebene Familien untergebracht sind, wurden wiederholt beschossen, Mitarbeiter des Gesundheitswesens und Krankenhäuser wurden systematisch angegriffen, und Hilfskonvois wurden immer wieder blockiert und sogar beschossen", kritisierte OCHA. Menschen lebten mit extremen Entbehrungen, ohne ausreichend Essen oder medizinische Versorgung.

Israels Militär wirft der Islamistenorganisation Hamas vor, Häuser, Kliniken, Moscheen sowie Schulgebäude und Universitäten im Gazastreifen für ihre Terrorzwecke zu nutzen und Anwohner als lebende Schutzschilde zu missbrauchen.

OCHA forderte andere Länder auf, ihren Einfluss geltend zu machen, um die Einhaltung des humanitären Völkerrechts, das den Schutz von Zivilisten vorschreibt, zu gewährleisten.

 

Flugverbot im Iran wieder aufgehoben

Der Iran nimmt den zivilen Flugverkehr am internationalen Flughafen von Teheran wieder auf. "Die Lage ist wieder normal, und der Flugverkehr läuft wieder", sagte ein Sprecher des Imam Khomeini Airport (IKA) der Nachrichtenagentur Ilna.

 

Tote und Verletzte nach israelischem Angriff im Libanon

Bei einem israelischen Angriff im Libanon sind nach Behördenangaben mindestens sechs Menschen getötet worden. Weitere 13 wurden verletzt, als israelische Kampfflugzeuge den Ort Kayfun im Libanon-Gebirge angriffen, wie das libanesische Gesundheitsministerium mitteilte.

Kayfun ist eines der wenigen muslimisch-schiitischen Dörfer in der Gegend. Es ist bereits der zweite Angriff in dem Gebiet in dieser Woche.

 

Unifil "zutiefst besorgt" über israelischen Angriff nahe UN-Posten

Die UN-Beobachtermission Unifil im Libanon hat sich "zutiefst besorgt" über "kürzliche Aktivitäten des israelischen Militärs in unmittelbarer Nähe" eines ihrer Posten gezeigt. Der Angriff nahe dem Ort Marun ar-Ras im Südlibanon sei eine "gefährliche Entwicklung", erklärte Unifil.

Es sei inakzeptabel, die UN-Friedenstruppen bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben im Auftrag des Sicherheitsrats zu gefährden. Unfil forderte alle Akteure auf, Personal und Eigentum der Vereinten Nationen (UN) zu schützen.

 

Macron und Netanjahu telefonieren: Differenzen über Gaza-Krieg

Nach Ärger über eine Forderung nach einem Stopp von Waffenlieferungen haben der französische Präsident Emmanuel Macron und der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sich in einem Telefonat ausgetauscht. Wie der französische Präsidentenpalast mitteilte, bekräftigte Macron in dem offenen und respektvollen Gespräch, dass Frankreichs Engagement für die Sicherheit Israels unerschütterlich sei. Gleichzeitig habe er auch seine Überzeugung geäußert, dass die Zeit für eine Waffenruhe gekommen sei.

Wie der Präsidentenpalast weiter mitteilte, erinnerte Macron Netanjahu an die Mobilisierung französischer Militärressourcen zu Verteidigung Israels während der Angriffe des Iran in den letzten Monaten. Er habe weiter hervorgehoben, dass Israel, wie jedes andere Land, das Recht habe, sich gegen Terrorismus zu verteidigen. Die Angriffe auf Israel und seine Bürger müssten aufhören, sei es durch den Iran oder seine Hilfstruppen in der Region. Gleichzeitig habe Macron erklärt, dass Waffenlieferungen, die Verlängerung des Krieges in Gaza und seine Ausweitung auf den Libanon nicht die Sicherheit schaffen könnten, die die Israelis und alle in der Region erwarteten.

 

Israels Armeechef: 7. Oktober war Tag des Versagens

Israels Generalstabschef Herzi Halevi hat in einem Schreiben an die israelischen Soldaten den 7. Oktober 2023 als den Tag bezeichnet, "an dem wir bei unserer Mission gescheitert sind, die Bürger des Staates Israel zu schützen." Der 7. Oktober sei "nicht nur ein Tag des Gedenkens, sondern auch ein Aufruf zu tiefer Selbstbesinnung", schrieb Halevi über das "Eingeständnis unserer Fehler und die Verpflichtung, daraus zu lernen."

Der militärische Flügel der Hamas sei besiegt, der Kampf gegen die terroristischen Strukturen der Organisation werde fortgesetzt, so Halevi. Mit Blick auf die Kämpfe gegen die Hisbollah im Libanon sagte er, der Miliz sei ein schwerer Schlag versetzt worden. "Wir hören nicht auf", betonte Halevi. "Wir zerstören die Fähigkeiten unserer Feinde und werden sicherstellen, dass diese Fähigkeiten nicht wieder aufgebaut werden, damit sich der 7. Oktober nie wiederholt."

 

Vereinte Nationen bitten um Spenden für den Libanon

Der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, hat in der libanesischen Hauptstadt Beirut Notlager für Vertriebene besucht und an die Weltgemeinschaft appelliert, mehr Geld für ihre Unterstützung zu geben.

"Ich habe heute die tragischen Folgen gesehen, die dieser Krieg für ganze Gemeinschaften hat", zitierte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR seinen Chef. "Familien sind obdachlos. Sie sind mit traumatisierten Kindern, die nicht verstehen, was vor sich geht, unter freiem Himmel gestrandet."

Familien sind obdachlos. Sie sind mit traumatisierten Kindern, die nicht verstehen, was vor sich geht, unter freiem Himmel gestrandet.

UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi

Nach Regierungsangaben gibt es im Land inzwischen mehr als 1,2 Millionen Vertriebene. Seit Israel vor zwei Wochen seine Militäreinsätze gegen die Hisbollah-Miliz verstärkt hat, sind Hunderttausende auf der Flucht.

 

Israels Präsident an Iraner und Libanesen: Steht auf

Der israelische Präsident Izchak Herzog hat die Menschen im Nahen Osten aufgerufen, auf Veränderungen der Machtverhältnisse in ihren Ländern zu dringen. In einem Interview mit dem Sender Al-Arabia sagte Herzog: "Ich rufe das libanesische Volk, das iranische Volk, die Menschen aller unterdrückten Nationen in der Region auf, aufzustehen und zu verstehen, dass wir, wenn wir dieses Reich des Bösen bewegen, wenn wir ihm entgegentreten, sicherlich auf eine bessere Zukunft hoffen können." Herzog sprach von der Möglichkeit einer Nato-ähnlichen Struktur in der Region, "die den Radikalismus blockiert."

Im gegenwärtigen Krieg versuche Israel, "die Gleichung zu ändern und den Menschen im Nahen Osten Hoffnung zu bringen", sagte Herzog und betonte: "Wir alle sind Kinder Abrahams."

 

Libanon verschiebt Beginn des Schuljahres auf November

Das libanesische Bildungsministerium hat den Beginn des Schuljahres auf Anfang November verschoben. Öffentliche Schulen, weiterführende Schulen und Berufsbildungseinrichtungen würden am 4. November mit dem Unterricht beginnen, sagte der geschäftsführende Bildungsminister Abbas Halabi nacg einer Meldung der staatlichen Nachrichtenagentur NNA. "Wir bestehen darauf, das Schuljahr nicht zu verschwenden, egal wie groß die Schwierigkeiten sind", sagte er bei einer Pressekonferenz.

Öffentliche Schulen in Gebieten, die nicht von den schweren israelischen Angriffen auf die Hisbollah betroffen sind, dienen derzeit als Notunterkünfte für Hunderttausende Vertriebene aus dem Südlibanon, der Bekaa-Ebene und den südlichen Vororten Beiruts. Nach Regierungsangaben wurden infolge der israelischen Angriffe bisher über eine Million Menschen im Libanon vertrieben.

 

Iran verhängt erneut landesweites Flugverbot

Der Iran verhängt nach Angaben der zivilen Luftfahrtbehörde kurzfristig ein landesweites Flugverbot im Land. "Von 21 Uhr Ortszeit (19.30 Uhr MESZ) heute Abend bis 06.00 Uhr (04.30 Uhr MESZ) wurden alle Flüge im Land gestrichen", sagte ein Behördensprecher laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Isna. Als Grund wurden "betriebliche Einschränkungen" angeführt. Weitere Details wurden nicht genannt.

 

Gouverneur: Angriff im Libanon nahe römischer Ruinen

Israel hat nach Angaben des Gouverneurs von Baalbek-Hermel, Ziele in unmittelbarer Nähe zu weltbekannten römischen Ruinen angegriffen. Der Angriff habe sich 500 bis 700 Meter von den archäologischen Stätten in Baalbek entfernt ereignet, erklärte Baschir Chodr bei X. Er veröffentlichte ein Foto von Rauchwolken, offensichtlich unmittelbar nach dem Angriff, unweit von Überresten eines römischen und bei Touristen beliebten Tempels.

 

Libanon erhält 25 Tonnen Medikamente und Hilfsgüter

Die libanesische Regierung hat nach eigenen Angaben eine Hilfslieferung von 25 Tonnen Medikamenten und medizinischen Hilfsgütern von den Vereinten Nationen in Empfang genommen. Die Lieferung vom UN-Kinderhilfswerk Unicef sei sehr wichtig und ermögliche es den Krankenhäusern, weiterhin zu funktionieren, sagte der geschäftsführende Gesundheitsminister Firas Abiad. Zuvor hatten bereits andere UN-Einrichtungen medizinische Hilfsgüter in den Libanon geschickt.

 

Bericht mit neuen Details zu Israel Pager-Angriff im Libanon

Die Kommunikationsgeräte, bei deren Explosion im September vor allem Mitglieder der Schiitenmiliz Hisbollah getötet oder verletzt wurden, stammten einem Medienbericht zufolge aus Israel. Die Pager und Funkgeräte, die wie Geräte von Firmen aus Fernost aussahen, seien vom israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad entwickelt und heimlich in Israel hergestellt worden, berichtete die "Washington Post" unter Berufung auf ungenannte israelische, arabische und US-Sicherheitsdienste. Eine offizielle Bestätigung gab es für den Bericht zunächst nicht

 

Israel: Vorbereitungen für neuen Fluchtaufruf für Gaza-Bewohner

Die israelische Armee hat zur Vorbereitung möglicher neuer Fluchtappelle im Norden des Gazastreifens nach eigener Dartstellung zwei Fluchtrouten in den Süden geöffnet. Während Bodentruppen mit Kampfpanzern auf das Gebiet von Dschabalia im Nordosten des Küstenstreifens vorrückten, wurde mitgeteilt, dass eine sogenannte sichere Zone im Süden erweitert werde.

Die Angaben der Armee ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Vonseiten der Hamas gab es zunächst keine Informationen.

Fast alle Bewohner des weitgehend abgeriegelten Gazastreifens mussten während des Krieges schon mindestens einmal fliehen. Hilfsorganisationen beschreiben die humanitären Zustände als entsetzlich.

 

Mindestens 18 Tote bei israelischem Luftangriff auf Moschee

Bei dem israelischen Luftangriff auf eine Moschee im Gazastreifen sind mindestens 18 Menschen getötet und Dutzende weitere verwundet worden. Das berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Die Zahl der Opfer könnte Augenzeugen zufolge noch steigen, da die Moschee zur Unterbringung von Vertriebenen genutzt wurde. Das israelische Militär teilt in einer Erklärung mit, es habe "einen präzisen Schlag gegen Hamas-Terroristen geführt, die in einem Kommando- und Kontrollzentrum operierten, das in einem Gebäude untergebracht war, das zuvor als 'Shuhada al-Aqsa'-Moschee in der Gegend von Deir al-Balah diente."

 

Israels Armee: Hisbollah feuert 130 Geschosse auf Israel

Die libanesische Hisbollah-Miliz hat nach Angaben des israelischen Militärs Israel wieder heftig beschossen. Die Schiitenorganisation habe rund 130 Flugkörper Richtung Israel gefeuert, teilte das israelische Militär mit. In den vergangenen Tagen hatte die Armee mitunter auch noch mehr Geschosse aus dem Nachbarland registriert. Berichte über Opfer und Schäden gab es zunächst nicht.

 

Israelische Armee setzt Angriffe im Libanon fort

Die israelische Armee setzt ihre Angriffe im Libanon aus der Luft sowie durch Artilleriebeschuss fort. Die Angriffe zielten der libanesischen Staatsagentur NNA zufolge unter anderem auf Udaissa im Südosten, wo die Schiitenmiliz Hisbollah erste Kämpfe mit israelischen Bodentruppen gemeldet hatte. Die israelische Luftwaffe flog NNA-Berichten zufolge mehrere Angriffe auf Dörfer im Süden, darunter nahe Tyros und Nabatijeh, sowie in Vororten südlich der Hauptstadt Beirut. Teils sei es zu großen Bränden gekommen. Ein Drohnenangriff habe zudem den Küstenort Ghasijeh getroffen.

 

Netanjahu: Israel wird auf iranische Angriffe reagieren

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat eine israelische Reaktion auf den jüngsten iranischen Raketenangriff bekräftigt. "Kein Land der Welt würde einen solchen Angriff auf seine Städte und Bürger akzeptieren", sagte der Regierungschef in einer Ansprache. "Israel hat die Pflicht und das Recht, sich zu verteidigen." Das Land werde auf die iranischen Angriffe reagieren. Zum Zeitpunkt oder zur Art der Reaktion äußerte sich Netanjahu nicht.

 

Israels Präsident: Streben weiter nach Frieden mit Nachbarn

Kurz vor dem ersten Jahrestag des Hamas-Massakers am 7. Oktober hat Israels Präsident Izchak Herzog angekündigt, den Hass in der Region überwinden zu wollen. "Wir haben unsere tiefe Sehnsucht und unser Streben nach Frieden mit unseren Nachbarn nicht aufgegeben", sagte Herzog in einer Ansprache. "Wir sind ein Volk mit der Kraft, uns immer wieder gegen Hass zu erheben." Er betonte: "Wir werden nicht aufhören zu glauben, dass eine bessere Welt möglich ist."

Israels Präsident erinnerte zugleich daran, dass die Wunden der Menschen im Land noch immer nicht vollständig heilen könnten. "Weil Geiseln immer noch gefoltert werden, hingerichtet werden und in Gefangenschaft ums Leben kommen."

Wir sind ein Volk mit der Kraft, uns immer wieder gegen Hass zu erheben.

Israels Präsident Izchak Herzog

Israel erlebe auch weiter die Nachwirkungen des brutalen Terrorangriffs. Zehntausende Binnenvertriebene könnten weiter nicht in ihre Häuser zurückkehren, und auf der ganzen Welt sei im Zuge des Gaza-Kriegs infolge des Hamas-Massakers Antisemitismus aufgekommen, so Herzog. Der Terrorüberfall habe das Sicherheitsgefühl der Menschen in Israel zerstört. Und der jüdische Staat werde weiter durch den Iran und dessen Stellvertreter bedroht.

Für Muslime, Christen, Drusen in Israel sowie Juden auf der ganzen Welt sei es ein Jahr "voller Leid und Verwüstung" gewesen, so der Präsident weiter.

 

Israels Armeechef: Keine Zugeständnisse an Hisbollah

Israels Armeechef Herzi Halevi hat erneut ein entschiedenes Vorgehen gegen die libanesische Hisbollah-Miliz angekündigt. "Wir müssen weiterhin Druck auf die Hisbollah ausüben und dem Feind weiteren und kontinuierlichen Schaden zufügen, ohne Zugeständnisse und ohne Ruhepause für die Organisation", sagte der israelische Generalstabschef nach Angaben der Armee.

 

UN: Angriffe auf Gesundheitswesen im Libanon nehmen zu

Die Vereinten Nationen verzeichnen einen schnellen Anstieg von Angriffen auf das Gesundheitswesen im Libanon. "In den vergangenen Tagen haben wir einen alarmierenden Anstieg von Angriffen auf das Gesundheitswesen im Libanon gesehen", erklärte Imran Riza, UN-Hilfskoordinator für das Land. "Arbeiter im Gesundheitswesen zahlen mit ihrem Leben den größten Preis. Das Gesundheitssystem steht am Rand des Zusammenbruchs."

Nach UN-Angaben wurden seit Beginn der neuen Konfrontationen zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon mehr als 70 Arbeiter im Gesundheitswesen getötet, darunter zuletzt 28 innerhalb von 24 Stunden. Die Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen und Schäden an solchen Einrichtungen würden steigen, teilte Rizas Büro kürzlich mit.

Massaker Israels gegen libanesisches medizinisches Personal.

Ärztesyndikat im Libanon

Das Ärztesyndikat im Libanon sprach von einem "Massaker Israels gegen libanesisches medizinisches Personal". Israel würde Notärzte daran hindern, Verletzte zu evakuieren. Drei Krankenhäuser hätten nach israelischen Angriffen den Betrieb einstellen müssen.

 

17 Tonnen Arzneimittel im Libanon eingetroffen

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz hat 17 Tonnen dringend benötigter Arzneimittel in den Libanon geliefert. Darunter sei unter anderem chirurgische Ausrüstung zur Behandlung von Traumata, Verbrennungen und anderen Verletzungen, teilte das IKRK mit. Das Gesundheitssystem des Landes "war schon strapaziert und steht wegen des laufenden bewaffneten Konflikts jetzt extrem unter Druck". Die Mittel sollten an Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtungen im ganzen Land gehen mit einem Fokus auf zwei Häuser im Raum Beirut und im Süden des Landes.

 

Macron fordert Stopp von Waffenlieferungen für Israel

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat einen Lieferstopp von Waffen an Israel gefordert. Es sei vorrangig, zu einer politischen Lösung zurückzukehren und Waffenlieferungen für die Kämpfe im Gazastreifen einzustellen, sagte Macron im Radiosender "France Inter". Frankreich werde keine liefern. Der französische Präsident bedauerte, dass sich in dem Konflikt trotz aller diplomatischen Bemühungen um einen Waffenstillstand, insbesondere mit Israel, nichts bewege.

"Ich denke, dass wir nicht gehört werden, und ich halte es für einen Fehler, auch für die Sicherheit Israels", betonte Macron. Man sehe das deutlich an der öffentlichen Meinung und auf noch schrecklichere Weise an der öffentlichen Meinung der Region. Dadurch werde das Gefühl von Groll und Hass genährt. Wie der französische Fernsehsender BFMTV nach dem Interview unter Bezug auf den Präsidentenpalast berichtete, werde Frankreich weiter Verteidigungsausrüstung an Israel liefern, vor allem zur Raketenabwehr.

 

Israel: Mehrheit der Getöteten in Tulkarem waren Militante

Von den 18 Toten bei einem Kampfflugzeug-Angriff im Westjordanland sollen mindestens zwölf nach israelischen Angaben Extremisten gewesen sein. Zehn hätten der Hamas und zwei dem Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ) angehört, teilte das israelische Militär mit. Es hatte zunächst von mindestens sieben getöteten Extremisten gesprochen.

Die Hamas gab an, dass acht der getöteten Männer Mitglieder der Gruppe gewesen seien. Der PIJ benannte eine Person als sein Mitglied. Auch der bewaffnete Arm der Fatah-Partei des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas im Westjordanland teilte mit, ein Mann sei ihr Mitglied gewesen. Bei mehreren Todesopfern handelte es sich um Zivilisten, darunter zwei Kinder im Alter von sieben und acht Jahren.

 

Bericht: Hisbollah verliert Kontakt zu hochrangigem Mitglied

Die Hisbollah im Libanon hat laut einem Medienbericht den Kontakt zu einem hochrangigen Mitglied und möglichen Nachfolger des getöteten Anführers Hassan Nasrallah verloren. Die Hisbollah habe keinen Kontakt mehr mit Hischam Safi al-Din, berichtete der Nachrichtenkanal Al-Jazeera unter Berufung auf Sicherheitskreise im Libanon und Kreise innerhalb der Miliz. Safi al-Din gilt als aussichtsreicher Kandidat für die Nachfolge von Generalsekretär Nasrallah, der vor einer Woche bei einem israelischen Angriff südlich von Beirut getötet wurde.

Nader Hashemi, Professor für Nahost-Studien an der Georgetown-Universität, sagte Al-Jazeera, der Kontaktverlust sei ein "weiterer ernsthafter und bedeutender Rückschlag" für die Hisbollah. Man wolle die Unterstützer mit so einer Nachricht wohl auf die mögliche Bestätigung seines Todes vorbereiten.

Safi al-Din ist Chef des Exekutivrats, der die Hisbollah in politischen, organisatorischen und sozialen Bereichen leitet, und damit eine der wichtigsten Figuren innerhalb der Führung. Er ist Cousin des verstorbenen Nasrallah mütterlicherseits.

 

Aktivisten: Ein Toter bei israelischem Angriff in Syrien

Bei einem israelischen Drohnenangriff in Syrien sind nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten ein Soldat der syrischen Regierungstruppen getötet und drei weitere verletzt worden. Der Angriff habe auf ein Auto nahe Homs gezielt, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Syriens Staatsagentur Sana meldete lediglich, die Flugabwehr habe "feindliche Ziele" abgeschossen.

Israel greift immer wieder Ziele im benachbarten Syrien an, um den Einfluss der Iran-treuen Milizen im Land zurückzudrängen. Diese Angriffe haben seit Beginn des Gaza-Kriegs vor einem Jahr noch zugenommen. Israel kommentiert die Angriffe in der Regel nicht.

 
Auch mit Charterflügen wurden bereits Hunderte Menschen aus dem Libanon evakuiert.
Auch mit Charterflügen wurden bereits Hunderte Menschen aus dem Libanon evakuiert. © Petros Karadjias/AP/dpa

UN: Mehr als halbe Million Menschen im Libanon vertrieben

Die humanitäre Krise im Libanon wird nach UN-Angaben immer größer. Mehr als eine halbe Million Menschen sei in dem Mittelmeerland inzwischen auf der Flucht, 285.000 hätten das Land verlassen, berichtete das UN-Nothilfebüro OCHA.

Die Zahl der konfliktbedingten Todesfälle sei innerhalb der vergangenen zwei Wochen um 200 Prozent gestiegen, die der Vertriebenen um 385 Prozent.

Seit dem 23. September hat Israel seine Raketenangriffe auf Ziele der Hisbollah-Miliz im Libanon massiv ausgeweitet.

 

Hamas bestätigt Tod eines Kommandeurs im Libanon

Die Hamas hat den Tod eines ihrer Kommandeure im Libanon bestätigt. Said Atallah Ali sei bei einem israelischen Angriff auf das Flüchtlingslager Bedawi etwa fünf Kilometer nördlich von der Hafenstadt Tripoli getötet worden, teilte die Terrororganisation mit. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass bei dem Angriff auch Alis Frau und seine beiden Kinder getötet worden seien. Libanesische Sicherheitskreise hatten zuvor bestätigt, dass bei dem Angriff eine Wohnung von einer Drohne getroffen wurde.

 

Hisbollah-Kommandozentrale in Moschee im Libanon angegriffen

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben eine Moschee neben einem Krankenhaus im Südlibanon bombardiert. In dem Gotteshaus sei eine Kommandozentrale der Schiitenmiliz Hisbollah versteckt gewesen, teilte die Armee weiter mit. Von dort aus habe die Terrororganisation Angriffe auf israelische Soldaten und auf Israel geplant und ausgeführt.

Die nationale libanesische Nachrichtenagentur NNA meldete, auch das an die Moschee angrenzende Krankenhaus Salah Ghandour in der Stadt Bint Dschubail sei bei dem Angriff am Freitag (4. Oktober) getroffen worden. Mindestens neun Mitglieder des medizinischen Personals seien verletzt worden. Das Personal des Krankenhauses sei zum größten Teil evakuiert worden.

Über das Schicksal der Patienten wurde zunächst nichts bekannt. Ihre Verlegung in andere Krankenhäuser dürfte wegen der kriegsähnlichen Lage im Südlibanon jedoch sehr schwierig sein. Zudem haben schon mindestens vier Krankenhäuser im Südlibanon wegen der Kämpfe den Betrieb eingestellt. Die restlichen sind überfüllt.

Die israelische Armee betonte, vor dem Angriff seien Warnungen an Anwohner:innen und das Krankenhaus verschickt worden. Zudem habe es Gespräche mit Vertretern von Ortschaften gegeben, in denen die Hisbollah Krankenhäuser für militärische Zwecke missbraucht habe. Dabei sei gefordert worden, solche militärischen Aktivitäten in Krankenhäusern sofort zu beenden.

Alle Angaben können derzeit nicht unabhängig überprüft werden, wie Deutsche Presse-Agentur berichtet.

 

Drohung aus dem Iran

Im Falle eines Kriegs zwischen Iran und Israel wollen die Revolutionsgarden auch gezielt Infrastruktur angreifen. Ali Fadawi, Vizekommandeur der Revolutionsgarden, drohte dem Erzfeind mit Angriffen auf den Energiesektor. Als mögliche Ziele nannte er etwa Raffinerien und "Energiequellen", wie die Nachrichtenagentur Mehr und das Staatsfernsehen berichteten.

Im Video: Droht ein riesiger Krieg? Talk mit Nahost-Experte Conrad

 

Israels Ex-Ministerpräsident schließt Angriff auf Atomanlagen nicht aus

Der frühere israelische Ministerpräsident Ehud Barak schließt einen Angriff Israels auf iranische Atomanlagen nicht aus. Tel Aviv werde wahrscheinlich einen groß angelegten Luftangriff auf die iranische Ölindustrie und möglicherweise einen "symbolischen" Angriff auf ein militärisches Ziel im Zusammenhang mit dem iranischen Atomprogramm durchführen, sagte er laut einem Bericht von "The Guardian" am Freitag (4. Oktober).

"Israel hat ein zwingendes Bedürfnis, ja sogar eine Notwendigkeit, zu reagieren. Ich denke, dass keine souveräne Nation auf der Welt es versäumen könnte, zu reagieren", sagte Barak vor dem Hintergrund der Angriffe aus dem Iran.

 

Erneut schwere israelische Luftangriffe in Beirut

Die libanesische Hauptstadt Beirut ist in der Nacht erneut Ziel massiver Luftangriffe des israelischen Militärs geworden. Eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur berichtete von schweren Explosionen. Unbestätigten Berichten zufolge galt der Angriff Haschim Safi al-Din, dem Chef des Exekutivrats der Hisbollah-Miliz. Er wird als aussichtsreichster Kandidat für die Nachfolge des kürzlich bei einem israelischen Luftangriff in Beirut getöteten Hisbollah-Anführers Hassan Nasrallah gehandelt. Vonseiten der israelischen Armee gab es zu den erneuten Angriffen in Beirut zunächst keine Angaben.

Die Angriffe erfolgten laut libanesischen Sicherheitskreisen erneut in südlichen Vororten, die vor allem von der Hisbollah kontrolliert werden. Auf Videoaufnahmen waren Detonationen über der Stadt zu hören, gewaltige Flammen und Rauchschwaden stiegen in den Nachthimmel auf. Israels Militär hatte die Bewohner bestimmter Gebäude in den südlichen Vororten in arabischer Sprache zur Evakuierung aufgefordert. Die Angriffe ereigneten sich, während Israels Truppen und Panzer zugleich gegen die Hisbollah im Südlibanon kämpfen. Erklärtes Ziel Israels ist es, die proiranische Schiitenmiliz von der Grenze zu vertreiben, damit rund 60.000 evakuierte Israelis in ihre Häuser zurückkehren können.

 
Die US-Regierung ist eigenen Angaben nach weiter mit Israel über die Reaktion auf den iranischen Raketenangriff im Gespräch.
Die US-Regierung ist eigenen Angaben nach weiter mit Israel über die Reaktion auf den iranischen Raketenangriff im Gespräch. © Andrew Harnik/AP/dpa

Pentagon: Beraten mit Israel über Reaktion auf Angriff Irans

Die US-Regierung ist weiter mit Israel über eine Reaktion auf den kürzlichen iranischen Raketenangriff im Gespräch. "Wir erörtern mit ihnen, wie eine Reaktion auf den Iran aussehen könnte. Aber hier Details zu erläutern, wie mögliche Ziele aussehen könnten, halte ich nicht für sinnvoll oder wirklich hilfreich", sagte Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh auf die Frage, ob iranische Ölanlagen ein mögliches Ziel seien. US-Präsident Joe Biden hatte gesagt, dass die USA über ihre Haltung zu einem möglichen israelischen Angriff auf iranische Ölanlagen diskutieren. Die Äußerung führte prompt zu Verunsicherung an den Märkten.

In Israel wird heute der zweite Tag des jüdischen Neujahrsfestes begangen. Nach Irans Raketenangriffen im April waren fünf Tage bis zum israelischen Gegenschlag vergangen. Derweil hat die islamistische Hamas zu weltweiten Solidaritätsdemonstrationen von heute an bis zum ersten Jahrestag des Beginns des Gaza-Krieges am 7. Oktober aufgerufen.

Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen hatten an jenem 7. Oktober 2023 mehr als 1.200 Menschen in Israel getötet und etwa 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Dies war der Auslöser für den Gaza-Krieg. Seither greift die Hisbollah-Miliz im Libanon nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der Hamas Israel an. Auch in der Nacht heulten im Norden Israels wieder Warnsirenen, wie die Armee bekanntgab. Ein Flugobjekt, das von Osten in Israels Gebiet eingedrungen sei, sei abgefangen worden.

 

Viele Tote bei israelischem Luftangriff im Westjordanland

Derweil geht Israels Militär auch im besetzten Westjordanland verstärkt gegen seine Feinde vor. Bei dem Angriff eines israelischen Kampfflugzeugs auf ein Café in der Stadt Tulkarm im Norden des Westjordanlandes wurden laut dem palästinensischen Gesundheitsministerium in Ramallah mindestens 18 Menschen getötet. Die Zahl der Verletzten war zunächst unklar. Es war der erste Luftangriff dieser Art seit Jahren im Westjordanland. Nach Angaben der israelischen Armee galt er dem Chef der islamistischen Hamas in Tulkarm, Sahi Jasser Abd al-Rasegh Ufi. Palästinensischen Medien zufolge wurde der Anführer der örtlichen Sektion der Terrororganisation Islamischer Dschihad, Gaith Radwan, bei dem Luftangriff getötet.

 
Article Image Media
© Stringer/dpa

Israels Armee ruft Menschen im Libanon zur Flucht auf

Im Zuge seiner Bodenoffensive im Libanon hat das israelische Militär die Menschen in Dutzenden Orten im Süden des Landes zur Flucht aufgefordert. Demnach sollen sich die Menschen etwa 60 Kilometer hinter die Grenze in Sicherheit bringen. Ziel der Bodenoffensive sei bislang die Zerstörung von Tunneln und Waffen, die die Hisbollah in der Nähe der Grenze für einen möglichen Angriff auf Israel vorbereitet habe, zitierte das "Wall Street Journal" mehrere über den Einsatz informierte israelische Beamte. Demnach habe das Militär nicht die Absicht, den Einmarsch in einen großangelegten Landkrieg im Libanon zu verwandeln. Nach Angaben der Armee wurden bei den Kämpfen bisher neun israelische Soldaten getötet.

 

Israel: 230 Raketen vom Libanon auf den Norden abgeschossen

Israel wurde zugleich erneut massiv aus dem Libanon mit Raketen beschossen. Binnen eines Tages seien rund 230 Geschosse und einige Drohnen gezählt worden, die von der Schiitenmiliz Hisbollah auf den Norden Israels abgefeuert worden seien, teilte die israelische Armee am Abend mit. Am Vortag war die Zahl von 140 solcher Angriffe genannt worden. In vielen Ortschaften in Israel heulten immer wieder die Sirenen des Luftalarms. Ein Teil der Geschosse sei abgefangen worden, ein anderer über unbewohntem Gebiet niedergegangen, hieß es. Über mögliche Opfer oder größere Schäden wurde zunächst nichts mitgeteilt.

Die Hisbollah sei zwar nach den jüngsten massiven Angriffen der israelischen Armee geschwächt, habe aber ihre Fähigkeiten als Guerillakampftruppe im Süden des Landes erhalten, zitierte die "Washington Post" einen pensionierten libanesischen Armeegeneral. "Die Hisbollah hofft, dass die Israelis tiefer in den Libanon eindringen werden", sagte er. "Der Luftkrieg, den die Israelis geführt haben, war sehr erfolgreich. Wenn sie am Boden bleiben, wird die Hisbollah den Krieg bekommen, den sie will", sagte Hussein Ibish vom Arab Gulf States Institute, einer Denkfabrik in Washington, dem "Wall Street Journal".

 

Israel meldet Tötung von Hamas-Regierungschef

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben Rawhi Muschtaha getötet, den Chef der von der radikalen Hamas geführten Regierung im Gazastreifen. Rawhi Muschtaha, ein enger Vertrauter des Hamas-Anführers, Jihia al-Sinwar, sei bereits vor rund drei Monaten bei einem Angriff ums Leben gekommen, teilte das Militär mit. Außer ihm seien zwei weitere wichtige Hamas-Mitglieder getötet worden: Sameh al-Siradsch und Sami Udeh.

Israelische Kampfjets hätten die Männer in einer unterirdischen Kommandozentrale im Norden des umkämpften Küstengebiets angegriffen, hieß es weiter. Die Hamas bestätigte den Tod der drei Mitglieder bislang nicht.

 

Huthi-Miliz im Jemen greift Tel Aviv mit Drohnen an

Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen hat nach eigenen Angaben erneut die israelische Küstenmetropole Tel Aviv mit Drohnen angegriffen. Das israelische Militär teilte mit, eine Drohne vor der Küste im Großraum Tel Aviv abgefangen zu haben. Eine weitere Drohne fiel demnach auf offenes Gelände.

Die Huthi erklärten, die Drohnen hätten ihr Ziel erreicht. Die Miliz habe die angeblich neuen Drohnen namens "Jaffa" eingesetzt, die Sari erstmals im Juli erwähnte. Tel Aviv liegt etwa 1.800 Kilometer vom Jemen entfernt.

In der südlich von Tel Aviv gelegenen Stadt Bat Jam gab es Raketenalarm. Berichte über Schäden oder Verletzte gab es zunächst nicht.

:newstime
Mehr News und Videos
Ein Airbus der Swiss musste wegen Rauchs in der Kabine notfallmäßig landen.
News

Swiss-Airbus muss wegen Rauch in der Kabine notlanden

  • 24.12.2024
  • 04:33 Uhr