Podcast-Offenbarungen
Hunter Biden: Gegner wollen meinen Tod, um Vater emotional zu brechen
- Veröffentlicht: 09.12.2023
- 05:25 Uhr
- Malika Baratov
Seit einigen Jahren verwenden republikanische Hardliner die privaten Eskapaden von Hunter Biden als politische Munition gegen seinen Vater. Der 53-Jährige betrachtet dies als ein hinterhältiges Muster: Ziel sei es, ihn durch diese Enthüllungen in den Abgrund zu stoßen und somit auch Präsident Joe Biden zu schwächen.
Das Wichtigste in Kürze
Republikanische Hardliner nutzen seit Jahren private Eskapaden von Hunter Biden, um politische Angriffe gegen seinen Vater, Joe Biden, zu führen.
Demnach greifen die Gegner Hunter an, weil sie wissen, dass dies für Joe Biden schmerzhaft sei, besonders nach dem Verlust zweier anderer Kinder.
In einem Podcast gewährt Hunter Biden tiefe Einblicke in sein Seelenleben, betont die enge Verbindung zu seinem Vater und bekräftigt seinen festen Entschluss, trotz laufender rechtlicher Probleme und politischer Angriffe clean und nüchtern zu bleiben.
US-Präsidentensohn Hunter Biden sieht die politischen Attacken gegen ihn als Versuch, seinen Vater auf emotionalem Weg in die Knie zu zwingen. Bei den Angriffen gegen ihn aus dem republikanischen Lager gehe es nicht um ihn selbst, sagte Hunter Biden in einem Podcast mit dem US-Musiker Moby, der am Freitag (8. Dezember, Ortszeit) veröffentlicht wurde. "Sie versuchen auf ihre höchst illegitime, aber rationale Weise, eine Präsidentschaft zu zerstören", argumentierte der 53-Jährige. "Auf niederträchtigste Art und Weise versuchen sie, mich umzubringen, weil sie wissen, dass dies ein größerer Schmerz wäre, als mein Vater ertragen könnte."
Die Gegner Joe Bidens hätten begriffen, dass der Gedanke, nach dem Tod von zwei anderen Kindern auch noch seinen Sohn zu verlieren, seinen Vater brechen würde, sagte Hunter Biden. "Und so begannen sie anzugreifen und anzugreifen und anzugreifen", beklagte er. "Ich habe einfach aufgehört, auf ein Ende zu hoffen, denn solange mein Vater Präsident der Vereinigten Staaten ist, werden sie nicht aufhören."
Hunter Biden hatte Moby während einer Suchttherapie kennengelernt und stand ihm für den Podcast ausführlich Rede und Antwort. Unklar war, wann das mehr als einstündige Gespräch aufgezeichnet wurde - vermutlich vor der jüngsten Anklage gegen den Präsidentensohn.
Am Donnerstag (7. Dezember) war in einem zweiten Fall Anklage gegen ihn erhoben worden: diesmal wegen Steuerdelikten. Die Justiz legt Hunter Biden zur Last, er habe fällige Bundessteuern mehrere Jahre lang nicht beglichen, sondern stattdessen Millionen für einen "extravaganten Lebensstil" mit Sexclubs, Frauen, Drogen und Luxus ausgegeben. Im September war Hunter Biden bereits wegen eines Verstoßes gegen waffenrechtliche Vorgaben angeklagt worden. All das fällt mitten in den Wahlkampf seines Vaters, der im kommenden Jahr für eine zweite Amtszeit als Präsident antreten will.
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Hunter Biden: Von Drogen bis zu familiären Tragödien
Hunter Biden macht seit Jahren negative Schlagzeilen: mit Alkoholsucht, Drogenabhängigkeit, windigen Geschäften, rechtlichen Streitigkeiten mit einer Ex-Stripperin über den Unterhalt für ein uneheliches Kind. Bereits in den vergangenen Jahren nutzten Republikaner diese Dinge ausgiebig für politische Attacken gegen Joe Biden und treiben inzwischen auch Ermittlungen zu ihm im Parlament voran. Dass sich der Sohn nun auch noch Gericht verantworten muss, erschwert die Lage für den Demokraten im Wahlkampf zusätzlich.
In dem Gespräch gab Hunter Biden tiefe Einblicke in sein Seelenleben. Er beschrieb unter anderem die enge Verbindung zu seinem Vater, der ihn nie im Stich gelassen habe. Er erzählte von Schuld- und Schamgefühlen und beschrieb, wie schwer es sei, clean zu bleiben - noch dazu, da er derart im öffentlichen Fokus stehe. Hunter Biden gab sich dabei kämpferisch und sagte: "Einer der Gründe, warum ich das hier überleben werde - und ich werde es clean und nüchtern überleben - ist, weil ich nicht zulassen werde, dass diese Wichser mich als ein weiteres Beispiel dafür benutzen, warum Menschen nach einer Sucht nie in Ordnung sein werden und man ihnen nie vertrauen kann."
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Die Bidens haben schwere Schicksalsschläge hinter sich. Joe Biden hatte als junger Mann seine erste Frau und eine gemeinsame Tochter bei einem Autounfall verloren. Hunter Biden und sein Bruder Beau überlebten den Crash damals als Kinder. Beau starb jedoch später im Alter von 46 Jahren an einem Hirntumor. Hunter Biden sagte, der Tod seines Bruders habe ihm damals den Boden unter den Füßen weggerissen.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa