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Nahost-Konflikt im Ticker

Israels Generalstabschef: Gaza-Krieg geht noch viele Monate weiter

  • Veröffentlicht: 27.12.2023
  • 04:29 Uhr
  • Malika Baratov

+++ Israels Generalstabschef: Gaza-Krieg geht noch viele Monate weiter +++ Biden spricht mit Katars Emir über Freilassung von Gaza-Geiseln +++ Ägyptens Entwurf für Kriegsbeendigung weiter im Gespräch +++ Alle Entwicklungen in Nahost im Newsticker vom 27. Dezember.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Israel und die Hamas haben den Vorschlag Ägyptens für einen schrittweisen Waffenstillstand im Gaza-Konflikt noch nicht angenommen.

  • US-Präsident Joe Biden sprach mit dem Emir von Katar über die Freilassung aller von der Hamas festgehaltenen Geiseln.

  • Israels Generalstabschef Herzi Halevi schätzt, dass der Gaza-Krieg gegen die Hamas noch viele Monate andauern wird.

+++ 3:25 Uhr: Der Gaza-Krieg wird nach Einschätzung von Israels Generalstabschef noch viele Monate andauern. Die Kämpfe im dichtbesiedelten Gazastreifen gegen die islamistische Hamas erfolgten in einem "komplexen" Umfeld. "Der Krieg wird also noch viele Monate andauern, und wir werden auf verschiedene Weise vorgehen, damit der Erfolg über die Zeit erhalten bleibt", sagte Generalstabschef Herzi Halevi am Dienstagabend (26. Dezember). "Es gibt keine magischen Lösungen oder Abkürzungen bei der grundlegenden Zerschlagung einer terroristischen Organisation, sondern nur einen beharrlichen und entschlossenen Kampf", fügte Halevi hinzu.

Seine Streitkräfte seien "sehr, sehr entschlossen", so der Generalstabschef. "Wir werden auch an die Hamas-Führung herankommen, ob es nun eine Woche oder Monate dauert". Israels Militär stehe kurz vor dem Abschluss der Zerschlagung der Hamas-Bataillone im nördlichen Gazastreifen. "Derzeit konzentrieren wir unsere Bemühungen auf den südlichen Gazastreifen - Chan Junis, die zentralen Lager und darüber hinaus", sagte Halevi.

Das UN-Menschenrechtsbüro zeigte sich zuvor besorgt über Israels Bombardierungen im mittleren Gazastreifen. Seit Heiligabend seien allein in zwei Flüchtlingslagern 137 Menschen ums Leben gekommen, teilte das Büro am Dienstag unter Berufung auf Angaben der Organisation "Ärzte ohne Grenzen" mit. Getroffen worden seien drei Flüchtlingslager. Alle Straßen zwischen den Lagern seien zerstört worden, was die Versorgung mit Hilfsgütern deutlich erschwere. Die Versorgungslage sei vorher schon katastrophal gewesen.

Im Video: Nord-Gaza: Israels Armee findet fünf tote Geiseln in Hamas-Tunnel

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Biden spricht mit Katars Emir über Freilassung von Gaza-Geiseln

+++ 2:10 Uhr: Während der Gaza-Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas unerbittlich weiter tobt, werden im Hintergrund die diplomatischen Bemühungen um eine Freilassung der Hamas-Geiseln fortgesetzt. US-Präsident Joe Biden sprach hierzu mit dem Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, wie das Weiße Haus am Dienstag (26. Dezember, Ortszeit) bekannt gab. Sie hätten "die dringenden Bemühungen um die Freilassung aller noch von der Hamas festgehaltenen Geiseln, darunter auch amerikanische Staatsbürger", gesprochen. Auch die laufenden Bemühungen, den Zugang für humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu erleichtern, sei ein Thema des Gesprächs gewesen.

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Ägyptens Entwurf für Kriegsbeendigung weiter im Gespräch

+++ 0:45 Uhr: Ein Vorschlag Ägyptens zur Beendigung des Gaza-Kriegs ist einem Medienbericht zufolge trotz unnachgiebiger Äußerungen beider Kriegsparteien noch nicht vom Tisch. Wie das "Wall Street Journal" in der Nacht zum Mittwoch (27. Dezember) meldete, hat Israels Kriegskabinett Ägyptens Vorschlag für eine stufenweise Beendigung des Kriegs gegen die islamistische Hamas an eine größere Gruppe von Ministern zur Prüfung weitergeleitet. Eine Delegation des Exekutivkomitees der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) werde zudem voraussichtlich in Kürze nach Kairo reisen, um Ägyptens Vorschlag ebenfalls zu erörtern. Die Hamas ist nicht Teil der PLO.

Israel wie auch die Hamas hatten zuletzt klargemacht, dass sie weiter kämpfen wollen. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte am Dienstag in einem Gastbeitrag für die Zeitung die Zerschlagung der Hamas und eine Entmilitarisierung Gazas als Bedingung für Frieden genannt. Er steht allerdings innenpolitisch zunehmend unter Druck, die Freilassung der noch in Gaza festgehaltenen Geiseln zu bewirken.

Im Video: Gaza-Krieg: Israel beharrt auf Sieg über die Hamas

Gaza-Krieg: Israel beharrt auf Sieg über die Hamas

Bei einer mehrtägigen Feuerpause Ende November waren 105 Geiseln gegen 240 Palästinenser ausgetauscht worden. Israel sei bereit, die erste Phase des ägyptischen Vorschlags zu diskutieren, die während einer erneuten Feuerpause die Freilassung weiterer Geiseln im Austausch für palästinensische Häftlinge vorsieht, zitierte die Zeitung Danny Danon, ranghohes Mitglied in Netanjahus Likud-Partei.

Die Hamas lehnte am Montag eine vorübergehende neue Feuerpause ab und forderte einen dauerhaften Waffenstillstand. Die PLO von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas habe zunächst ebenfalls erklärt, sie habe Ägyptens Vorschlag abgelehnt, nachdem sie Teile davon gesehen habe, berichtete das "Wall Street Journal". Nun wolle sie den Entwurf jedoch in Kairo erörtern. Abbas leitet die säkulare Fatah-Fraktion in der PLO. Die Fatah und die Hamas sind Rivalen.

Nach einem kürzlich erschienenen Bericht der Zeitung haben im Exil lebende Vertreter des Hamas-Politbüros jedoch inzwischen - hinter dem Rücken der in Gaza kämpfenden Hamas-Führung - Gespräche mit den palästinensischen Rivalen über ein Ende des Krieges geführt. Die USA als Israels Verbündeter setzen auf eine neu belebte und umgestaltete Palästinensische Autonomiebehörde für die Zeit nach dem Gaza-Krieg.

Ägyptens Vorschlag sieht in einer späteren Phase einen nationalen palästinensischen Dialog unter Schirmherrschaft Ägyptens vor. Ziel sei, die "Spaltung zu beenden" und eine technokratische Regierung zu bilden. Der Passus bezieht sich auf die Rivalität zwischen der Fatah und der Hamas. Dass Israel einer Vereinbarung zustimmt, die der Hamas nach Kriegsende eine Rolle in Gaza zugestehen würde, sähen Beamte in Israel als unwahrscheinlich an, schrieb das "Wall Street Journal".

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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