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Aktuelle Umfragen

Kurz vor der Wahl: Harris mit leichtem Vorsprung vor Trump

  • Aktualisiert: 30.10.2024
  • 17:24 Uhr
  • Oliwia Kowalak
Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, Kamala Harris (l.)  und Republikaner Donald Trump liefern sich ein enges Duell.
Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, Kamala Harris (l.) und Republikaner Donald Trump liefern sich ein enges Duell.© Uncredited/AP/dpa

Auf den letzten Metern des Wahlkampfes zur US-Wahl bleibt das Rennen spannend. Zwar liegt Demokratin Kamala Harris knapp vor dem Republikaner Donald Trump - am Ende jedoch entscheidet die Wahlbeteiligung, wer ins Weiße Haus einziehen wird.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Aktuelle Umfragen zeigen, dass Demokratin Kamala Harris (49 Prozent) einen knappen Vorsprung vor dem Republikaner Donald Trump (47 Prozent) erhält.

  • Harris baut einen deutlichen Vorsprung bei der Wählergruppe der Hispanics aus und punktet mit Charaktereigenschaften bei Wähler:innen.

  • Trump hingegen wird bei entscheidenden Themen wie Wirtschaft und Inflation favorisiert.

Das Rennen um das Präsidentenamt der USA bleibt weiterhin aufregend. Wie eine vom 18. bis 22. Oktober durchgeführte Umfrage von Ipsos im Auftrag von "ABC News" zeigt, liegen die beiden Präsidentschaftskandidaten der US-Wahl 2024 fast gleichauf. Die Demokratin und Vize-Präsidentin Kamala Harris hat demnach die Nase knapp vor dem Republikaner Donald Trump. Der Ausgang kann so eng werden, dass jede Stimme der US-Bürger:innen zählen wird - die Wahlbeteiligung wird also entscheiden, wer demnächst die USA regieren wird.

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  • 29.10.2024
  • 17:09 Uhr

In der aktuellen Befragung heimst Harris 49 Prozent der Stimmen aller registrierten Wähler:innen (Registered Voters) ein und liegt damit vor dem ehemaligen Präsidenten Trump (47 Prozent). Unter den wahrscheinlichen Wähler:innen (Likely Voters) würden 51 Prozent für Harris stimmen und 47 Prozent für Trump. Damit baut die Demokratin ihren Vorsprung wieder aus, nachdem Umfragen der vergangenen Wochen einen geringeren Abstand zwischen den Bewerber:innen gezeigt hatten.

Im Video: Countdown zur US-Wahl: Biden bei vorzeitiger Abstimmung in Delaware

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Harris führt Hispanics und schwarze Wahlberechtigte an

Die demografischen Merkmale der Befragung behalten die Trends der letzten Monate bei. Trump liegt mit sechs Punkten bei Männern und Harris mit 14 Punkten bei Frauen vorn. Harris konnte bei Frauen aus Vorstädten mit 19 Punkten vor dem Republikaner anziehen, wobei dieser bei weißen Männern ohne Hochschulabschluss (+41 Punkte) und in den ländlichen Gebieten potenzielle Stimmen mobilisieren konnte.

Jedoch geht aus der aktuellen Befragung auch hervor, dass sich bei der Wählergruppe der Hispanoamerikaner:innen eine deutliche Bewegung in Richtung Demokraten abzeichnet. Für Kamala Harris würden der aktuellen Umfrage zufolge 64 Prozent der Hispanics stimmen - für Trump hingegen nur 34 Prozent. Latinos sind in den Vereinigten Staaten von Amerika eine der größten ethnischen Minderheiten. Die Wählergruppe bildet zwölf Prozent der wahrscheinlichen Wähler:innen ab. In den US-Bundesstaaten Arizona und Nevada, die auch als Swing States gelten, werden Menschen mit Wurzeln in Lateinamerika einen gewichtigen Einfluss nehmen. In Arizona macht die Gruppe mit ethnischem Hintergrund in Lateinamerika ein Drittel der Bevölkerung aus. In Nevada zählt einer von fünf registrierten Wähler:innen zur Latino-Bevölkerung.

Nicht überraschend ist darüber hinaus, dass Harris laut Befragung eine Führungsposition bei schwarzen Wahlberechtigten einnimmt. 90 Prozent der afroamerikanischen Wähler:innen der USA würden demnach für die Demokratin stimmen - sieben Prozent hingegen für den Republikaner Donald Trump.

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Trump mit Vorsprung bei wichtigsten Themen

Der Umfrage nach würden die beiden wichtigsten Themen für die Wahlentscheidung der US-Wähler:innen Wirtschaft und Inflation sein. Deswegen bevorzugen die Amerikaner:innen den Unternehmer und Ex-Präsidenten Trump hinsichtlich dieser Kernprobleme. 90 Prozent der registrierten Wähler:innen sagen, dass Wirtschaft das wichtigste Thema für den Ausgang ihrer Entscheidung sein wird.

Zudem gibt eine deutliche Mehrheit von 85 Prozent der Wähler:innen an, dass das Thema Inflation Einfluss auf die Abstimmung nehmen wird. 48 Prozent sprechen sich demnach dafür aus, dass Trump beim Thema Wirtschaft kompetenter sei - bei Harris denken dies lediglich 40 Prozent. Auch beim Thema Inflation schenken 46 Prozent der Befragten dem Republikaner mehr Vertrauen; dagegen liegt Harris in Sachen Inflation mit 39 Prozent hinter Trump. Beim Thema Einwanderung setzen US-Wähler:innen mit 49 Prozent wiederum auf Trump; auf Harris lediglich 37 Prozent.

Doch die Vize-Präsidentin der Biden-Regierung lässt beim Thema Abtreibung mit 49 Prozent den Ex-Präsidenten (34 Prozent) weit hinter sich. So auch bei der Gesundheitsversorgung (46 zu 36 Prozent), Schutz der amerikanischen Demokratie (47 zu 39 Prozent) und Schutz der Mittelschicht (45 zu 39 Prozent).

Eignung für das Amt: Harris gewinnt bei Charakter-Fragen

In der Frage des Charakters und der Eignung für die höchste Position im Amt, haben 43 Prozent der registrierten Wähler:innen den Eindruck, dass Harris ehrlicher und vertrauenswürdiger sei als Trump (29 Prozent). Die demokratische Vize-Präsidentin baut in dieser Kategorie ihren Vorsprung aus: Sie verfüge nach Meinung der Befragten über mehr geistige Schärfe (49 zu 38 Prozent) und sei auch körperlich fitter (58 zu 29 Prozent). Doch bei der Frage, wem man in der Krise mehr vertrauen könne, rücken die Kandidat:innen näher zusammen. So sprechen sich 43 Prozent für Harris aus und 41 Prozent für Trump.

Im Video: "Instabil und durchgeknallt": Kamala Harris schießt gegen Donald Trump

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Kritik am Wahlsystem der Vereinigten Staaten von Amerika

Bei den diesjährigen Wahlen in den USA wird am 5. November zum 60. Mal die oder der US-amerikanische Präsident gewählt. Rund 200 Millionen Wahlberechtigte ab 18 Jahren werden dazu aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. In den USA dürfen allerdings ehemalige Häftlinge nicht abstimmen, da ihnen das Wahlrecht entzogen wurde. Dies betrifft nach aktuellen Zahlen fünf Millionen Menschen - der Großteil davon ist afroamerikanischer Abstammung.

Zuvor werden die Wahlberechtigten wegen fehlender Meldepflicht in den USA im Wahlregister der jeweiligen Bundesstaaten oder ihrer Gemeinde eingetragen. Sie werden mit ihrer Präferenz vermerkt: Republikaner, Demokrat oder Unabhängiger. Dies ist wichtig, wenn man sich für Vorwahlen registrieren möchte. Für die tatsächliche Abstimmung spielt die Registrierung der Partei keine Rolle.

Die US-Bürger:innen stimmen im Zweiparteiensystem für die Kandidatin der Demokraten Kamala Harris mit ihrem Vize-Kandidaten Tim Walz oder für den Republikaner Donald Trump und seinen Vize-Kandidaten J.D. Vance ab. Die Gewinnerin oder der Gewinner darf für eine Legislaturperiode von vier Jahren die Regierung der demokratischen Bundesrepublik leiten.

Es werden zudem im US-Kongress 435 Abgeordneten des Repräsentantenhauses und ein Drittel des Senats direkt neu gewählt. Die Senatoren vertreten für die kommenden sechs Jahre jeden Bundesstaat mit zwei Sitzen - unabhängig von der Bevölkerungszahl. Im Repräsentantenhaus werden die Vertreter nach Einwohnerzahl für zwei Jahre gewählt. Der US-Kongress ist das entscheidende Organ bei der Gesetzgebung.

Für die US-Präsidentschaftswahlen gilt das Mehrheitswahlrecht in 48 von 50 Bundesstaaten. Obwohl auf dem Wahlzettel für Harris oder Trump abgestimmt wird, werden die abgegebenen Stimmen jedoch Wahlleuten der entsprechenden Partei gegeben. Erhält also eine oder ein Kandidat in einem Bundesstaat die meisten Stimmen, ungeachtet dessen, wie knapp das Ergebnis ausfällt, werden Wahlleute der oder des jeweiligen Kandidaten in ein Gremium entsandt. Die Anzahl an Wahlleuten entspricht der Zahl der Kongressmitglieder des Bundesstaates. Das Wahlleutegremium - Electoral College - besteht aus 538 Entsandten und wählt dann die Präsidentin oder den Präsidenten.

Die Zwischenstufe des Wahlgremiums soll verhindern, dass unpassende Kandidat:innen durch Direktwahl an die Macht kommen. Das Wahlsystem wird allerdings von Expert:innen kritisiert, da die Zahl der Wahlleute pro Staat nicht direkt an die Anzahl der Wahlberechtigten gekoppelt ist. Somit wird, obwohl die Mehrheit der Wähler:innen für eine oder einen Kandidaten gestimmt hat, diese oder dieser nicht direkt zum Präsidenten gewählt. Das Electoral College ist nach Meinung von Johannes Thimm, Experte der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), Ausdruck des Misstrauens der amerikanischen Verfassungsväter gegenüber dem Volk - eine Art Kontrollinstanz.

  • Verwendete Quellen:
  • Ipsos.com: "The presidential race remains close"
  • abcnews.go.com: "Harris regains slight lead nationally yet Electoral College holds the cards: POLL!´"
  • Nachrichtenagentur dpa
  • wiwo.de: "Wieso das US-Wahlsystem ungerecht ist"
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