Riesige Finanzlücke
Lauterbach: Kassenbeiträge werden steigen müssen
- Aktualisiert: 13.06.2023
- 08:48 Uhr
- Carolin Ritter
Für das kommende Jahr gehen die gesetzlichen Krankenkassen von einer Finanzlücke in Milliardenhöhe aus. Bundesgesundheitsminister Lauterbach will die Versicherten dafür aufkommen lassen.
Das Wichtigste in Kürze
Die Beitragssätze für das kommende Jahr werden laut Bundesgesundheitsminister Lauterbach steigen müssen.
Aktuell gebe es eine Finanzlücke in Milliardenhöhe, die nicht vom Staat gedeckt werden könne.
Forderungen nach einer Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze wies Lauterbach jedoch zurück.
Die Beiträge für gesetzlich Versicherte werden angesichts des Milliardenlochs bei den Krankenkassen im kommenden Jahr leicht steigen müssen. Zu dieser Einschätzung kommt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Der SPD-Politiker sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: "Finanzminister Christian Lindner hat klar gemacht, dass die Steuerzuschüsse an die Gesetzliche Krankenversicherung nicht erhöht werden können." Er betonte weiter: "Mit mir wird es keine Leistungskürzungen geben. Der Beitragssatz zur Gesetzlichen Krankenversicherung wird daher im nächsten Jahr erneut leicht steigen müssen."
Lauterbach: Beiträge müssen leicht steigen
Die Krankenkassen rechnen nach abgesicherten Finanzen im Jahr 2023 wieder mit einem deutlichen Defizit im kommenden Jahr. Für 2024 deutet der Spitzenverband eine Lücke zwischen 3,5 Milliarden und 7 Milliarden Euro an.
Ohne Maßnahmen zum Gegensteuern würde daraus rechnerisch ein Anstieg beim durchschnittlichen Zusatzbeitrag von 0,2 bis 0,4 Prozentpunkten resultieren. Der allgemeine Beitragssatz liegt aktuell bei 14,6 Prozent.
Forderungen nach einer Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze wies Lauterbach zurück. Um dies zu tun, müsse gleichzeitig die Versicherungspflichtgrenze angehoben werden, sagte er dem RND. "Das ist durch den Koalitionsvertrag aber ausgeschlossen." Und er halte sich an Abmachungen, so Lauterbach.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa
- n-tv.de: "Lauterbach kündigt höhere Kassebeiträge an"