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Umstrittene Fördermethode

Lindner will schnellen Fracking-Einstieg

  • Veröffentlicht: 31.10.2022
  • 12:42 Uhr
  • afu
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© dpa

FDP-Chef Christian Lindner hat sich erneut für das Fracking ausgesprochen. Gerade im Hinblick auf die Weltentwicklung müsse man sich der Fördermethode zuwenden. Kritik kommt aus den Reihen der SPD und Grünen: Nicht nur sei Fracking eine teure Fehlinvestition, es stehe auch für massive Folgeschäden für die Umwelt.

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Das Wichtigste in Kürze:

  • Christian Lindner will Fracking als Fördermethode in Deutschland umsetzen.
  • Es sei nicht verantwortbar, aus ideologischen Gründen darauf zu verzichten, so der Bundesfinanzminister.
  • SPD und Gründe kritisieren den Vorstoß.

Aus ideologischen Gründen auf Fracking zu verzichten, sei nicht verantwortbar. Dieser Meinung ist zumindest Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP). Angesichts der Energiekrise warb der Politiker erneut für einen raschen Einstieg in die Erdgasförderung via Fracking. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa).

"Wir haben in Deutschland erhebliche Gasvorkommen, die gewonnen werden können, ohne das Trinkwasser zu gefährden", so der FDP-Vorsitzende im Gespräch mit den Zeitungen der Funke-Mediengruppe am Sonntag (30. Oktober). Deutschland müsse schnell an die Förderung herangehen, diese sei "auch unter ökologischen Voraussetzungen verantwortbar", machte Lindner deutlich. Wenn man sich die Entwicklung auf der Welt anschaue, sei es ratsam, sich dem Fracking zuzuwenden. Der Bundesfinanzminister sei zuversichtlich, dass Deutschland in wenigen Jahren einen relativ großen Bedarf aus heimischen Gasquellen decken könne.

Scholz: Fracking nicht notwendig

Christian Lindner hatte sich bereits zuvor für das Fracking ausgesprochen. Seine Koalitionspartner sind dagegen anderer Meinung, was die umstrittene Fördermethode angeht. So sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in der vergangenen Woche der "Welt am Sonntag", dass Fracking in Deutschland nicht notwendig sei. Außerdem hätten frühere Bundesregierungen bereits eine Umsetzung geprüft, doch der Widerstand vor Ort sei so groß gewesen, dass es nie verwirklicht wurde.

SPD-Energiepolitikerin Nina Scheer kritisierte am Montag (31. Oktober) beim "Handelsblatt" ebenfalls den Vorschlag Lindners. "Wer heute nationales Fracking fordert, ruft zu teuren Fehlinvestitionen mit gravierenden Nutzungskonkurrenzen auf." Die Fördermethode stehe "für eine Vielzahl von Bohrlöchern und Folgerisiken für Trinkwasser, Erdbebengefahren und Klimafolgeschäden" und sei deshalb abzulehnen.

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Umweltministerium: Fracking aus gutem Grund verboten

Auch die Grünen weisen Lindners Vorstoß zurück. "Fracking-Gas ist klimaschädlich, und seine Förderung schadet der Umwelt", so ein Sprecher des Bundesumweltministeriums gegenüber dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (RND). Daher sei die Förderung von Fracking-Gas in Deutschland aus gutem Grund verboten. Außerdem würde es Jahre dauern, bis hierzulande überhaupt eine Förderinfrastruktur dafür aufgebaut wäre. Bei den erneuerbaren Energien würde man in derselben Zeit einen großen Schritt vorankommen.

Beim Fracking wird Öl und Gas mithilfe von Druck und Flüssigkeiten aus Gesteinsschichten herausgeholt. Diese Vorgehensweise birgt Gefahren für die Umwelt.  Auch die Verflüssigung durch starkes Abkühlen wird kritisiert, dies würde nach der Angabe von Umweltschützern bis zu 25 Prozent des Energiegehalts des Gases kosten.  Einige Expert:innen halten Fracking inzwischen jedoch für verantwortbar.

Verwendete Quellen:

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