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Amtsantritt

Nach 200 Jahren Männern an der Macht: Claudia Sheinbaum wird erste Präsidentin Mexikos

  • Veröffentlicht: 02.10.2024
  • 07:56 Uhr
  • Damian Rausch

Claudia Sheinbaum schreibt als erste Präsidentin Mexikos Geschichte und bricht mit einer 200-jährigen Tradition männlicher Herrschaft. "Es ist Zeit für den Wandel und es ist Zeit für die Frauen", sagte sie bei ihrem Amtsantritt.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Historischer Amtsantritt: Claudia Sheinbaum wird als erste Präsidentin Mexikos vereidigt.

  • Unmittelbar nach ihrer Vereidigung muss Sheinbaum sich den Folgen von Hurrikan "John" stellen.

  • Zentrale Aufgaben werden zudem der Kampf gegen die Drogenkartelle, die Energiewende, aber auch die Beziehungen zu den USA sein.

In einer historischen Zeremonie im mexikanischen Kongress wurde Claudia Sheinbaum als erste Präsidentin des Landes vereidigt. Mit dem Ruf "Presidenta, Presidenta" feierten die Anwesenden den Amtsantritt der ehemaligen Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt, die als Nachfolge von Andrés Manuel López Obrador antritt. In ihrer Antrittsrede betonte Sheinbaum, dass der Zeitpunkt für einen Wandel gekommen sei: "Es ist Zeit für den Wandel und es ist Zeit für die Frauen."

Vertreter:innen aus der ganzen Welt waren anwesend, darunter die First Lady der Vereinigten Staaten, Jill Biden, und der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell. Aus Deutschland reiste der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff an, um der neuen Präsidentin zu gratulieren.

Herausforderung durch Hurrikan "John"

Sheinbaums erste große Herausforderung ließ nicht lange auf sich warten. Nur einen Tag nach ihrer Vereidigung macht sie sich auf den Weg nach Acapulco im südlichen Bundesstaat Guerrero, wo Hurrikan "John" gewaltige Schäden angerichtet hatte. Dutzende Menschen kamen durch den Sturm ums Leben, und weite Teile der Region standen unter Wasser. Die Bewältigung der Katastrophe wird als erste Bewährungsprobe ihrer Präsidentschaft angesehen.

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Beziehung zu den USA und Trump

Eine weitere zentrale Herausforderung für Sheinbaum wird die Außenpolitik, insbesondere das Verhältnis zu den Vereinigten Staaten. Die bevorstehende US-Präsidentschaftswahl, bei der der ehemalige Präsident Donald Trump gegen die amtierende Vizepräsidentin Kamala Harris antritt, könnte zu einem Wendepunkt in den Beziehungen zwischen den beiden Ländern führen. Trump hat bereits in seiner ersten Amtszeit eine harte Linie gegenüber Mexiko vertreten, vornehmlich in Fragen der Migration und des Handels. Sollte er erneut die Wahl gewinnen, könnte sich Mexiko auf schwierige Verhandlungen einstellen. Sheinbaum erklärte, sie sei bereit, den Dialog mit der neuen US-Regierung, zu suchen, um die bilateralen Beziehungen zu stärken  – egal wer Präsident wird.

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Gewalt der Drogenkartelle und Energiewende

Im Inland wird sich die neue Präsidentin mit der anhaltenden Gewalt durch die Drogenkartelle auseinandersetzen müssen. Die Sicherheitssituation in Mexiko bleibt eines der drängendsten Probleme, das auch internationale Aufmerksamkeit auf sich zieht. Sheinbaum betonte in ihrer Rede, dass die Bekämpfung der Kriminalität oberste Priorität habe.

Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Politik wird die Energiewende sein. Sheinbaum, die als Klimaexpertin gilt und bereits an Berichten des Weltklimarats (IPCC) mitgearbeitet hat, möchte Mexiko in Richtung erneuerbare Energien führen. In ihrer Antrittsrede kündigte sie an, dass Mexiko bis 2030 seine Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen deutlich reduzieren werde. Zudem plant sie den Ausbau der Infrastruktur, darunter 3.000 Kilometer Schienen für den Personenzugverkehr, um Mexiko nachhaltiger zu gestalten.

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Kontinuität mit eigenem Stil

Sheinbaum betonte in ihrer Rede auch, dass sie die erfolgreichen Programme ihres Vorgängers López Obrador fortsetzen werde, darunter die Sozialhilfen für junge und alte Menschen. "Es war eine Ehre, mit Ihnen zu kämpfen", sagte sie an López Obrador gerichtet. Sie machte jedoch klar, dass sie ihren eigenen politischen Stil einbringen werde. Mit ihrer klaren Mehrheit im Kongress hat sie die politische Rückendeckung.

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  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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