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BSW-Chefin in Talkshow

Wagenknecht mit verblüffender Aussage bei "Maischberger": "Ich traue Putin nicht!"

  • Aktualisiert: 14.06.2024
  • 12:24 Uhr
  • Christina Strobl
Sahra Wagenknecht äußerte sich verteidigend über das Vorgehen Russlands im Ukraine-Krieg.
Sahra Wagenknecht äußerte sich verteidigend über das Vorgehen Russlands im Ukraine-Krieg.© Bernd von Jutrczenka/dpa

Einmal mehr verteidigt die BSW-Chefin das Vorgehen des Kreml-Herrschers, kritisiert wird hingegen Ukraines Präsident Selenskyj. Mit einem Satz verblüfft Wagenknecht jedoch. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Sahra Wagenknecht (BSW) äußerte sich in der ARD-Talkshow "Maischberger" zum Ukraine-Konflikt.

  • Nachdem sie erst das Handeln Russlands verteidigt hatte, aber argumenativ in die Enge getrieben wurde, versuchte sie ihr Image in der Talkrunde zu retten, indem sie sagte, sie traue Putin nicht.

  • Wagenknecht verglich das Vorgehen Russlands wiederholt mit dem der USA.

In der ARD-Talkshow "Maischberger" wird Sahra Wagenknecht (BSW) verbal in die Enge getrieben. Ihr Versuch, sich daraus zu befreien, erstaunt, wie "Bild" am Donnerstag (13. Juni) berichtet.

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Wagenknecht: "Ich traue Putin nicht!"

Als die deutsch-ukrainische Publizistin Marina Weisband (Grüne), ebenfalls bei "Maischberger" zu Gast, Wagenknecht mit den Kriegsplänen von Kreml-Chef Wladimir Putin konfrontiert, wusste sich diese nicht mehr zu helfen. Sie verblüffte die Zuschauer:innen mit der Aussage "Ich traue Putin nicht!"

Zuvor hatte sich die BSW-Politikerin deutlich auf die Seite des russischen Präsidenten gestellt, mit dem Ziel, möglichst schnell einen Waffenstillstand an der Frontlinie zu erreichen. Ein solcher würde jedoch die Gebietsansprüche des Kremls bestätigen und eroberte ukrainische Gebiete Russland zuschreiben, wie "Bild" einwendetet. Und das, "bevor westliche Waffen und Sanktionen für das russische Regime gefährlich werden", so das Online-Portal weiter. 

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Auf Selenskyjs Rede im Bundestag habe es nur eine Antwort gegeben: Standing Ovations

Wagenknecht erneuerte zudem ihre Kritik an der Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Bundestag. Sie sagte: "Es darf nicht sein, dass er sich im Bundestag hinstellt und sagt, die Russen müssen sich aus allen Gebieten zurückziehen, einschließlich der Krim, oder es gibt keinen Frieden!

Bei dieser Auslegung von Selenskyjs Worten blieb die Politikerin auch, nachdem Moderatorin Sandra Maischberger entgegnet hatte, dass der ukrainische Präsident das so nie gesagt habe. Wagenknecht widersprach: "Doch, doch, das hat er so gesagt!"

Während Selenskyjs Rede im Deutschen Bundestag hatten Wagenknecht und ihre BSW-Mitstreiter:innen den Sitzungssaal in einem respektlosen Affront verlassen. Zu dem Boykott sagte sie: "Ich wollte Selenskyjs Rede nicht in einem Setting sehen, das als einzige Reaktion Standing Ovations zulässt. Es ist nicht die Zeit für Jubelveranstaltungen!"

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Wagenknecht vergleicht Russland mit den USA

Auch angesichts zunehmender russischer Cyberangriffe verteidigte die 54-Jährige Moskaus Vorgehen und sagte, man solle nicht so tun, als seien "die Russen die Einzigen, die solche hybriden Formen anwenden. Das machen die Amerikaner, das machen die Chinesen!“

Selbst Weisbands Anmerkung, man müsse Putin stoppen, damit nicht direkt die nächste Invasion bevorstünde, ließ Wagenknecht nicht gelten: "Das ist immer die Theorie, die uns erzählt wird: Dass wir ihn stoppen müssen, damit er nicht weitergeht. Mit dieser alten Theorie hat die USA damals den Vietnamkrieg gerechtfertigt. Das ist reine Spekulation!“ Die russischen Angriffe, so die Politikerin weiter, "haben damit zu tun, dass die Ukraine 2014 von ihrer Position als neutraler Staat abgewichen ist und sich sehr eng an der Seite der Amerikaner positioniert hat. Es ist ein Stellvertreterkrieg, und die Ukraine wird dafür geopfert!"

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Wagenknecht sagte, es würden auf der Welt andauernd Grenzen verschoben. Die Türkei habe in Syrien Grenzen verschoben und die USA besetze noch heute Syriens Ölfelder. "Es gibt viele Stellen, wo großes Unrecht geschieht, und ausgerechnet bei Russland sagt man, da müssen wir einen Krieg so lange führen, bis wir das zurücknehmen können!", so die frühere Linken-Politikerin.

Wagenknecht: "Man muss nicht vertrauen."

Maischberger erinnerte Wagenknecht an deren krasse Fehleinschätzung kurz vor Beginn der russischen Invasion im Februar 2022. "Sie haben sich einmal fundamental geirrt, und zwar am Vorabend des Krieges, wo Sie gesagt haben: Putin wird auf keinen Fall in die Ukraine einmarschieren." Die Moderatorin fragte nach, ob man Putin bei Verhandlungen überhaupt trauen könne. 

Es brauche kein Vertrauen, um Friedensverhandlungen starten zu können, betonte Wagenknecht und ließ dabei die skurrile Putin-Aussage fallen: "Man muss nicht vertrauen. Man muss es austesten. Ich vertraue Putin nicht. Ich möchte, dass wir die Signale für einen Waffenstillstand aufnehmen und versuchen, diesen Weg zu gehen." Das Sterben müsse endlich beendet werden.

An diesem einen Punkt stimmte Weisband ihrer Kreml-treuen Gesprächspartnerin ausnahmsweise zu - aber mit einer ganz anderen Begründung: "In dem Punkt stimme ich tatsächlich zu. Dieser Krieg hätte schon lange vorbei sein können" - wenn der Westen gleich nach dem russischen Angriff der Ukraine sämtliche Waffen gegeben hätte, statt sie nach und nach zu liefern. 

  • Verwendete Quellen:
  • "T-Online": "Selenskyj spielt schon mit dem Feuer"
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