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Aufnahmestopp

Thüringer Erstaufnahmestelle nimmt keine Geflüchteten mehr auf

  • Veröffentlicht: 30.09.2023
  • 16:21 Uhr
  • Alicia Müller
Migranten sitzen in einem Holzboot südlich der italienischen Insel Lampedusa auf dem Mittelmeer. 
Migranten sitzen in einem Holzboot südlich der italienischen Insel Lampedusa auf dem Mittelmeer. © Francisco Seco/AP/dpa

Das größte Thüringer Erstaufnahmezentrum zieht die Notbremse: Ab jetzt werden Flüchtlinge auf nahegelegene Erstaufnahmezentren oder andere Bundesländer aufgeteilt. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die größte Thüringer Landeserstaufnahmeeinrichtung kann niemanden mehr aufnehmen.

  • Am Freitag waren dort über 1.500 Geflüchtete untergebracht. Brandschutzrechtlich erlaubt wären nur 1.400 Menschen gewesen.

  • Der Aufnahmestopp gelte so lange, bis die Brandschutzgrenze wieder gewahrt sei.

Die größte der Thüringer Landeserstaufnahmeeinrichtungen nimmt vorerst keine Geflüchteten mehr auf. In Suhl ankommende Menschen würden entweder in die kleineren Erstaufnahmestellen Eisenberg und Hermsdorf oder wenn möglich in andere Bundesländer verteilt, sagte ein Sprecher des Migrationsministeriums am Samstag. Hintergrund sei die hohe Belastung der letzten Tage in Suhl. Am Freitag waren dort über 1.500 Menschen untergebracht. Brandschutzrechtlich erlaubt wären nur 1.400. Als Grenze für den Regelbetrieb gilt nach Regierungsangaben die Zahl 800.

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Brandschutzgrenze muss gewahrt werden

Der Aufnahmestopp gelte so lange, bis die Brandschutzgrenze wieder gewahrt sei, sagte eine Sprecherin des Landesverwaltungsamtes. Die Erstaufnahmeeinrichtungen in anderen Bundesländern sowie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge seien informiert worden. Sie wies darauf hin, dass andere Bundesländer größere Ankerzentren für Flüchtlinge hätten, in denen es wohl noch am ehesten Kapazitäten gebe.

In Thüringen sei wohl die Landeserstaufnahme Hermsdorf noch die naheliegendste Alternative, da dort erst knapp 400 der offiziell 800 Plätze belegt seien. Allerdings handle es sich lediglich um eine Notunterkunft. Knapp 830 Menschen seien am Freitag und Samstag nach Hermsdorf verlegt worden oder dafür noch vorgesehen. Außerdem sollen dem Landesverwaltungsamt zufolge am Montag etwa 100 Menschen nach Erfurt verteilt werden. Das Land sucht derweil weiter nach einer Immobilie, die die Unterkunft in Hermsdorf ersetzen soll. Allerdings soll erst Ende Oktober klar sein, ob es tragfähige Angebote gibt.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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