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Transphobie

US-Richterin blockiert Trumps Verbot von Transmenschen beim Militär

  • Veröffentlicht: 19.03.2025
  • 15:57 Uhr
  • Annika Block
In Washington wird für die Rechte von Transpersonen demonstriert.
In Washington wird für die Rechte von Transpersonen demonstriert.© AP

"Durchtränkt von Feindseligkeit": Eine Bundesrichterin bannt vorläufig ein vom US-Präsidenten verhängtes Verbot und kritisiert es scharf. Trump will zukünftig Transpersonen aus dem US-Militär ausschließen - sein Dekret stößt auf heftige Kritik.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Trump will Transmenschen im Militär verbieten

  • Eine Bundesrichterin hebelt den Plan auf Basis der Unabhängigkeitserklärung aus.

  • Das Verbot rief große Kritik hervor.

Transmenschen stehen erneut unter Beschuss von US-Präsident Donald Trump: Er will ihnen ihre Arbeit in der Armee verbieten. Die Richterin Ana C. Reyes hat diesen Plan vorerst ausgehebelt - und bezieht sich dabei auf die Unabhängigkeitserklärung. Vor dem Gesetz müssen demnach alle Menschen gleichbehandelt werden. Bis zum 21. März könne die US-Regierung einen Eilantrag bei einem höheren Gericht einreichen, um Widerspruch einzulegen.

Die Kritik der Richterin fällt schärfer aus als gewohnt: Das Trump-Dekret würde unter anderem "unverschämt erniedrigende" Sprache benutzen und Transmenschen weiter stigmatisieren. Das berichtet NTV.

Schätzungsweise 15.000 Trans-Soldat:innen soll es in den USA geben. Viele Transpersonen im US-Militär zeigen ihre Identität aus Angst vor Diskriminierung nicht. Studien zu der genauen Anzahl an Trans-Soldat:innen fehlen ebenfalls.

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Was bedeutet das Dekret?

Ende Januar hat der US-Präsident die "Transgender-Ideologie" in der Armee verboten. Transidentität sei nicht mit dem "ehrbaren" und "disziplinierten" Lebensstil von Soldat:innen kompatibel und schade der Einsatzbereitschaft der Streitkräfte. Laut Richterin seien diese Folgerungen faktenlos.

Einen Monat später verkündete das US-Verteidigungsministerium, keine Transmenschen in ihrer Armee mehr zuzulassen - außer "ihre Akte rechtfertigt" das weitere Arbeiten als Soldat:in.

Zuvor hatte Trump bereits angeordnet, nur noch das weibliche und männliche Geschlecht anzuerkennen. Im Februar hatte er ein weiteres Dekret erlassen: Trans-Frauen sollten danach nicht mehr am Frauensport teilnehmen dürfen.

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Anerkennung für Soldat:innen

Alle US-Amerikaner:innen hätten das Recht auf Gleichbehandlung, erklärt Reyes in einem Schreiben. Das Bedürfnis nach einer fähigen Armee gehe Hand in Hand mit dem Recht auf Gleichbehandlung - doch Donald Trump sei dieser Politik nicht nachgekommen.

Weiter spricht die Bundesrichterin im Namen des Gerichts sowohl aktiven Soldat:innen als auch Veteran:innen Anerkennung aus:

"Wir sollten uns jedoch alle darin einig sein, dass jede Person, die dem Ruf zum Dienst gefolgt ist, unsere Dankbarkeit und unseren Respekt verdient."

Ana C. Reyes

Schon zuvor Verbote gegeben

Der ehemalige US-Präsident Barack Obama hatte 2016 ein zuvor bestehendes Verbot von Transpersonen in den Streitkräften aufgehoben. Kurz nach dem ersten Amtsantritt von Donald Trump hob dieser die Regelung wieder auf und verbannte Transmenschen aus der Armee. Sein demokratischer Nachfolger Joe Biden hob dieses Verbot im Januar 2021 wieder auf.

  • Verwendete Quellen:
  • Deutsche Presse-Agentur (dpa)
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