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Eine Wahl, fünf Kandidaten

Auch Wagenknecht kandidiert: Diese fünf Politiker gehen ins Kanzler-Rennen

  • Veröffentlicht: 17.12.2024
  • 14:02 Uhr
  • dpa

Nach Union, SPD, Grünen und AfD hat nun auch das BSW eine "Kanzlerkandidatin". Aber hat sie überhaupt Chancen auf die Berliner Regierungszentrale?

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Inhalt

Vor einigen Wochen nannte sie es noch unseriös, jetzt macht sie es doch: Sahra Wagenknecht wird Kanzlerkandidatin ihrer Partei. Nach CDU/CSU, SPD, Grünen und AfD ist das Bündnis Sahra Wagenknecht die fünfte Partei, die diese Position besetzt. Und das, obwohl das BSW selbst angesichts einstelliger Umfrageergebnisse "keine realen Aussichten auf eine Kanzlerschaft" sieht. Was steckt dahinter? Und wer hat überhaupt eine Chance? Ein Überblick:

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In der Pole-Position: Friedrich Merz für CDU/CSU

Knapp zehn Wochen vor der Bundestagswahl am 23. Februar sieht es für CDU-Chef Friedrich Merz vorerst am besten aus. Die Union lag in jüngsten Umfragen bei 31 bis 33 Prozent der Stimmen und damit sehr weit vor der Konkurrenz. Der 69-jährige Merz hofft auf noch mehr, doch eine eigene Mehrheit ist nicht in Sicht. Nach Absagen vor allem aus CSU an die Adresse der Grünen könnte es - Stand jetzt - auf eine schwarz-rote Koalition mit der SPD hinauslaufen.

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Im Aufholmodus: Olaf Scholz für die SPD

Der amtierende Kanzler Olaf Scholz liegt mit seiner SPD in Umfragen bei 15 bis 18 Prozent. Trotzdem ist der 66-jährige SPD-Politiker überzeugt, dass seine Partei die Union noch überholen kann. Es ist ein Rennen bergauf nach der gescheiterten Ampel. Aber selbst Merz traut der SPD mehr als 20 Prozent zu. In diesem Fall wäre rot-schwarz denkbar, nur eben mit einem anderen Kanzler.

Außen vor: Alice Weidel für die AfD

Die AfD liegt in Umfragen hinter der Union auf Platz zwei mit Werten von 17 bis 19 Prozent. So geht AfD-Chefin Alice Weidel erstmals als Kanzlerkandidatin ins Rennen. Aus den guten Umfragewerten leite man einen Regierungsauftrag ab, sagte die 45-Jährige zur Kandidatur. Nur: Für die Rechtsaußenpartei ist kein Koalitionspartner in Sicht. Ihre Chancen aufs Kanzleramt sind deshalb gering.

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Auf Platz vier: Vizekanzler Robert Habeck für die Grünen

Auch die Grünen sind vom Einzug in die Regierungszentrale weit entfernt. Sie liegen in Umfragen bei 11 bis 14 Prozent und haben die Kanzlerkandidatur von Wirtschaftsminister Robert Habeck deshalb verbrämt: Habeck sei "Kandidat für die Menschen in Deutschland", der "das Zeug zu einem guten Bundeskanzler" habe. Klar ist, dass der 55-Jährige sich den Posten zutraut. Unklar ist, mit wem die Grünen eine Regierungsmehrheit finden könnten.

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Einstellig: Sahra Wagenknecht für das BSW

Das Bündnis Sahra Wagenkecht liegt bei 4 bis 8 Prozent in aktuellen Umfragen. Es geht also eher um den Einzug in den Bundestag als um den ins Kanzleramt. Dass die 55-jährige Parteigründerin Wagenknecht trotzdem als "Kanzlerkandidatin" auftritt, begründet ihr Generalsekretär Christian Leye so: "Die aktuelle Kanzlerkandidaten-Inflation bringt auch das BSW in Zugzwang."

Man sei nicht größenwahnsinnig, aber schlechtere Chancen als die Grünen oder die AfD habe man auch nicht, sagt Leye: "Wir haben uns jedoch zu diesem Schritt entschlossen, damit sich unsere Konkurrenten keinen ungerechtfertigten Vorteil verschaffen."

PR und Werbewumms

Denn das Etikett "Kanzlerkandidatur" ist eben auch eine Frage der PR: Die Parteien erhoffen sich Öffentlichkeit. In der Vergangenheit wurden in bestimmte Fernsehrunden nur Kanzlerkandidaten und -kandidatinnen eingeladen. Damals war bisweilen von "Duell" die Rede - nun wäre es ein Wortgefecht von Fünfen. Ob damit die Profilierung klappt oder bei den Bürgern nur Verwirrung wächst, ist offen.

Wer keinen Kanzlerkandidaten hat

Die Parteien wollen zeigen, dass sie sich im Prinzip Großes zutrauen. Vorgemacht hat das die FDP. 2002 bewarb sich der damalige Parteichef Guido Westerwelle als Kanzlerkandidat und startete das "Projekt 18" - er peilte als Wahlergebnis 18 Prozent an. Selbstbeschwörung hilft allerdings nicht immer. Das Wahlergebnis der FDP war dann 7,4 Prozent.

Derzeit liegen die Liberalen bei Umfragewerten von 4 bis 5 Prozent. Einen Kanzlerkandidaten haben sie nicht benannt. Ebenso wenig die Linke, die mit rund 3 Prozent der Bundestagswahl entgegen zittert.

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