Enthüllungsbuch von Liz Cheney
"Er weiß, dass es vorbei ist": Trump soll Niederlage schon direkt nach der Wahl eingestanden haben
- Aktualisiert: 09.12.2023
- 17:04 Uhr
- Anne Funk
Noch heute hält Donald Trump an seiner Erzählung fest, man habe ihm die Wahl gestohlen. Im kleinen Kreis soll er allerdings schon fast direkt nach dem Wahltag eingestanden haben, dass er verloren hatte.
Sie ist erzkonservativ und Republikanerin - und gilt als lauteste Kritikerin von Ex-Präsident Donald Trump: Liz Cheney. Nun hat die 57-Jährige in ihrem Buch "Oath and Honor" ("Eid und Ehre") heftig gegen ihre Parteikollegen ausgeteilt und sich dabei auch die Wahl von 2020 vorgenommen. Der US-Sender CNN hat aus dem Werk, das am 5. Dezember auf den Markt kommen soll, bereits zuvor Textpassagen veröffentlicht.
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So beschreibt Cheney Teile der Republikaner als "Ermöglicher und Kollaborateure", die nach der Wahl 2020 "bereit waren, ihren Eid auf die Verfassung aus politischer Zweckmäßigkeit und Loyalität gegenüber Donald Trump zu verletzen", berichtet CNN.
Republikaner unterstützten Trumps Wahllügen
Besonders bemerkenswert: Cheney will herausgefunden haben, dass Trump bereits frühzeitig eingestanden haben soll, die Wahl verloren zu haben. Erfahren habe sie das vom früheren Sprecher des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy. Schon zwei Tage nach der Wahl habe McCarthy ihr erzählt, mit Trump gesprochen zu haben und dass dieser eingeräumt habe, die Wahl verloren zu haben. "Er weiß, dass es vorbei ist", habe der in Ungnade gefallene Republikaner über den Ex-Präsidenten gesagt. "Er muss durch alle Phasen der Trauer gehen."
Noch am selben Tag habe McCarthy allerdings beim Sender Fox News erklärt, "Präsident Trump hat diese Wahl gewonnen" - in vollem Bewusstsein, dass dies nicht stimme, so Cheney. Auch andere Republikaner hätten Trumps Wahllügen unterstützt, obwohl sie es besser gewusst hätten, so die Autorin.
In ihrem Buch warnt Cheney außerdem vor einer weiteren Amtszeit von Donald Trump. "Als Nation können wir eine schädliche Politik für eine vierjährige Amtszeit ertragen", schreibt sie. "Aber wir können keinen Präsidenten überleben, der bereit ist, unsere Verfassung außer Kraft zu setzen." Die ehemalige Kongressabgeordnete mahnt: "Die Annahme, dass unsere Institutionen sich selbst schützen werden, ist reines Wunschdenken von Leuten, die lieber wegschauen." Inzwischen hätte man gelernt, dass die meisten Republikaner im Kongress das tun werden, was Trump verlange, "egal was es ist".
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa