Landtagswahl 2023 Bayern: Termin, Infos, Kandidaten

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Söder beim Gillamoos-Frühschoppen: "Ostwahlen waren ein Erdbeben"

  • 02.09.2024
  • 13:26 Uhr
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Alle Wichtigen Infos zur Wahl:

Die nächste Landtagswahl in Bayern findet am 8. Oktober 2023 statt. Alle wichtigen Infos zur Wahl im Herbst haben wir für Sie zusammengestellt.

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Landtagswahl 2023 in Bayern: Aktueller Stand, Prognose und Hochrechnungen ganz aktuell 

Was wählt Bayern bei der Landtagswahl 2023?

Bei der Landtagswahl in Bayern haben die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, Volksvertreter zu wählen. Diese beschließen Gesetze und treffen wichtige Entscheidungen für die Bevölkerung.

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Die Abgeordneten im Bayerischen Landtag werden durch eine allgemeine, gleiche, unmittelbare und geheime Wahl gewählt, die nach einem verbesserten Verhältniswahlrecht organisiert wird. Dabei können alle wahlberechtigten Staatsbürgerinnen und Staatsbürger in Wahlkreisen und Stimmkreisen ihre Stimme abgeben und somit das Parlament bilden.

Wer darf bei der Landtagswahl in Bayern wählen?

Jeder Bürger, der am Tag der Landtagswahl in Bayern das 18. Lebensjahr vollendet hat, seit mindestens drei Monaten in Bayern wohnt oder sich dort regelmäßig aufhält und nicht aufgrund einer Gerichtsentscheidung gemäß Artikel 2 des Landeswahlgesetzes (LWG) vom Wahlrecht ausgeschlossen ist, darf seine Stimme bei der Landtagswahl abgeben.

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Wie kann ich bei der Landtagswahl wählen? 

Jeder, der wahlberechtigt ist, bekommt vor der Landtagswahl in Bayern eine Wahlberechtigungskarte zugeschickt, auf der das Wahllokal vermerkt ist. Für die Abstimmung im Wahllokal ist ein Lichtbildausweis notwendig, um die Identität des Wählers zu bestätigen. Es ist erlaubt, einen eigenen Stift mitzubringen, aber es besteht keine Verpflichtung dazu.

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Wer am Wahltag lieber per Briefwahl abstimmen möchte, kann die Unterlagen schriftlich oder persönlich bei der zuständigen Gemeinde beantragen. Der Antrag kann frühestens etwa vier Wochen vor der Wahl und spätestens am Freitag vor der Wahl um 15 Uhr gestellt werden.

Wie viele Stimmen gebe ich ab?

Bei der Landtagswahl in Bayern gibt es wie bei der Bundestagswahl eine Erststimme und eine Zweitstimme. Was ist der Unterschied zwischen den beiden Stimmen?

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Wen wähle ich mit der Erststimme?

In Bayern sollen alle Regionen mit mindestens einer oder einem Abgeordneten im Landtag vertreten sein. Dazu wird das Land in 91 Stimmkreise eingeteilt, in denen die Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Erststimme einen Direktkandidaten oder eine Direktkandidatin wählen können. Die Wahl ist dabei regional begrenzt.

Ein Kandidat gewinnt den Sitz im Stimmkreis mit der einfachen Mehrheit der Stimmen. Sogar 20 Prozent könnten für einen Sieg reichen, wenn die anderen Kandidaten jeweils nur zehn Prozent erreichen.

Wenn bei der Landtagswahl ausschließlich die 91 Direktmandate eine Rolle spielen würden, hätten die Wählerinnen und Wähler, die für einen unterlegenen Kandidaten gestimmt haben, keinen Vertreter im Landtag. Aus diesem Grund gibt es eine zweite Säule im Wahlsystem - die Zweitstimme. 

Wen wähle ich mit der Zweitstimme?

Um sicherzustellen, dass die politischen Kräfteverhältnisse im Landtag möglichst genau dem Wählerwillen entsprechen, gibt es neben der Erststimme noch eine Zweitstimme. Mit dieser Stimme wählen die Bürgerinnen und Bürger nicht direkt einen Kandidaten aus ihrem Wahlkreis, sondern eine Partei. Jede Partei hat eine Liste von Kandidaten aufgestellt, die in den Landtag einziehen sollen, wenn ihre Partei genug Stimmen bekommt. Die Länge der Listen variiert je nach Größe des jeweiligen Regierungsbezirks, da jedem Bezirk eine unterschiedliche Anzahl von Sitzen im Landtag zugeordnet ist.

Durch die Zweitstimme entscheiden die Wählerinnen und Wähler also mit, welche Parteien in den Landtag einziehen und wie viele Sitze sie dort erhalten. Diese Sitze werden dann entsprechend der Reihenfolge auf den Listen mit den Kandidaten der jeweiligen Partei besetzt.

Wer sind die Spitzenkandidaten in Bayern?

Für die Landtagswahl in Bayern stellt jede Partei eine Spitzenkandidatin oder einen Spitzenkandidat bereit. 

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Die Spitzenkandidaten im Überblick:

Zusätzlich zu den Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten bestimmen die Parteien in den unterschiedlichen Stimmkreisen und sieben Wahlkreislisten (Bayerns Regierungsbezirke) viele weitere Kandidaten.

Warum gibt es Spitzenkandidaten der Parteien?

In der Verfassung sind Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten nicht vorgesehen. Eigentlich bedeutet das Amt wenig Konkretes - vor allem für die Parteien, die keine Chance haben, den Ministerpräsidenten zu stellen. Spitzenkandidaten sind beispielsweise für die Medien und die Öffentlichkeit wichtig, damit sie die Parteien und Ihre Programme repräsentieren und in Streitgesprächen vertreten können. Zudem bieten Spitzenkandidaten eine Orientierung, wenn es innerhalb einer Parteien unterschiedliche Ansichten zu Themen gibt.

Wer entscheidet über Bayerns zukünftigen Ministerpräsidenten?

Nach der Wahl wird in Bayern der neue Landtag gebildet und dieser entscheidet in den darauffolgenden Tagen oder Wochen, wer das Amt des Ministerpräsidenten übernehmen wird. Für die Wahl wird eine einfache Mehrheit benötigt. Es ist theoretisch möglich, dass jemand Regierungschef wird, der nicht der stärksten Fraktion oder Partei angehört, solange es eine Mehrheit für diese Person gibt. Allerdings ist das in der Praxis in Bayern noch nicht passiert. Bisher wurde stets der von der stärksten Fraktion im Landtag vorgeschlagene Kandidat zum Regierungschef gewählt.

Es gibt keine Regelung, die besagt, dass der Ministerpräsident oder die Ministerpräsidentin vorher als Spitzenkandidat im Wahlkampf angetreten sein muss. So haben sowohl Horst Seehofer von der CSU als auch der aktuelle Amtsinhaber Markus Söder das Amt in einer laufenden Legislaturperiode übernommen und traten später bereits als Regierungschef bei der nächsten Landtagswahl an.

Voraussetzung für die Position des Ministerpräsidenten ist, dass die Politikerin oder der Politiker mindestens 40 Jahre alt ist.

Wie lange ist die Amtszeit des Ministerpräsidenten in Bayern? Wie oft wird in Bayern gewählt? Weitere Infos zu Bayerns politischen System finden Sie auch in den FAQs unserer Politik-Seite.

Kann ich als Wähler den Ministerpräsidenten wählen?

Auch wenn die Parteien mit ihren Wahlplakaten etwas anderes suggerieren: In Bayern gibt es keine Direktwahl des Ministerpräsidenten oder der Ministerpräsidentin. Nur die Abgeordneten entscheiden über dieses Amt.

Welche Parteien kann ich in Bayern wählen?

Einige Monate vor den Landtagswahlen trifft der Landeswahlausschuss die Entscheidung darüber, welche Parteien zur Wahl zugelassen werden. Aber schon jetzt ist klar, dass die meisten Parteien, die bei den letzten Landtagswahlen angetreten sind, auch dieses Mal wieder dabei sein werden. Derzeit haben sechs Parteien einen Sitz im Landtag: die CSU, die Grünen, die Freien Wähler, die AfD, die SPD und die FDP.

Infos zu den großen Parteien in Bayern:
Wahlentscheidung für die Landtagswahl:

Sie sind noch unschlüssig, welche Partei Sie wählen möchten? Informieren Sie sich bei den Parteiprogrammen der jeweiligen Parteien oder machen Sie den Wahl-O-Mat. Die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit stellt auf Ihrer Webseite ab Mai außerdem Wahlinformationshefte und Wahl-Hilfe-Hefte zur Verfügung.

Welche Parteien haben gute Chancen bei der Wahl?

Welche Parteien sind aktuell in Bayern am beliebtesten? Welche Politikerinnen und Politiker sind Umfragezahlen zufolge in Bayern weit vorne? Zahlen und Fakten zum aktuellen Wahltrend in Bayern liefert der Wählercheck von 17:30 SAT.1 Bayern - Wahlumfrage für Bayern. Wichtig: Die Ergebnisse von Wahlumfragen sind nicht als Prognose für das endgültige Wahlergebnis zu verstehen, sondern lediglich als Abbildung der gegenwärtigen politischen Meinungslage.

Wie erfolgt die Verteilung der Sitze?

Nach der Landtagswahl werden alle Erst- und Zweitstimmen gezählt, die die Parteien insgesamt erhalten haben. Hier gibt es eine Hürde: Parteien, die weniger als fünf Prozent der Stimmen landesweit bekommen, haben keine Chance, einen Sitz im Bayerischen Landtag zu bekommen. Für die Parteien, die mindestens fünf Prozent der Stimmen erhalten, wird für jeden Regierungsbezirk berechnet, wie viele Sitze im Landtag ihnen zustehen. 

Aber wie kommen die Sitze in den Regierungsbezirken zustande? Wenn zum Beispiel eine Partei in einem Wahlkreis 50 Prozent der Erst- und Zweitstimmen bekommt, erhält sie die Hälfte der Sitze, die in diesem Wahlkreis zu vergeben sind. Hier ist also die Stimme für den Direktkandidaten nicht "verloren", wenn dieser nicht gewinnt, denn beide Stimmen zusammen werden berücksichtigt. So wird bei der Landtagswahl in Bayern sichergestellt, dass das Gesamtergebnis der Wählerstimmen fair und genau auf die Sitzverteilung im Landtag abgebildet wird.

Welche Kandidaten erhalten einen Sitz?

Es ziehen alle Direktkandidatinnen und -kandidaten ein, die in ihrem Stimmkreis gewonnen haben und deren Partei die Fünf-Prozent-Hürde landesweit erfüllt. Aber das ist noch nicht alles: Wenn die Partei, zu der die Kandidatin oder der Kandidat gehört, insgesamt genügend Stimmen bekommen hat, um weitere Sitze zu erhalten, ziehen auch Listenkandidaten ein. Dabei werden diejenigen bevorzugt, die persönlich die meisten Stimmen erhalten haben.

Was ist ein Überhang- und Ausgleichsmandat?

Angenommen eine Partei gewinnt in einem bestimmten Regierungsbezirk mehr Direktmandate, als ihr aufgrund ihrer Gesamtstimmenzahl zustehen würde: Wenn zum Beispiel eine Partei in jedem Stimmkreis mit einfacher Mehrheit gewinnt - in einem mit 46 Prozent, in einem anderen mit 39 Prozent und im dritten mit 32 Prozent -, hätte sie bereits die Hälfte der Sitze in diesem Wahlkreis gewonnen, obwohl sie zum Beispiel nur 35 Prozent der Gesamtstimmen erhalten hat. 

Da die direkt gewählten Abgeordneten aber die unmittelbaren Volksvertreter vor Ort sind, bleibt dieser Überhang bestehen. Um das Gesamtergebnis trotzdem in der Sitzverteilung widerzuspiegeln, erhalten die anderen Parteien dann zusätzliche Sitze für ihre Listenkandidaten. Das heißt, es wird aufgefüllt, bis alles wieder passt. So bleibt das Kräfteverhältnis in etwa gleich und spiegelt das Wahlergebnis bestmöglich wider.

Wie geht es nach der Wahl weiter?

Sobald die Landtagswahl in Bayern 2023 vorbei ist und die neue Zusammensetzung des Parlaments feststeht, wird als erstes über die Besetzung der Landtagspräsidentin oder des Landtagspräsidenten abgestimmt. Anschließend folgt die Wahl des Präsidiums. Anschließend ist der Landtag handlungsfähig und kann seinen zentralen Aufgaben bis zum Ende der Wahlperiode nachgehen - beispielsweise die Wahl des Ministerpräsidenten und die Bestätigung der Regierungsmitglieder.

Weitere wichtige Infos zur Landtagswahl 2023 in Bayern finden Sie auf der Webseite des Bayerischen Landtags.

Wann, was, wie: Das müssen Sie zur Landtagswahl 2023 in Bayern wissen.

Neben der Landtagswahl findet auch die Bezirkswahl 2023 statt - Infos im Überblick.

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