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Insbesondere Großstädte betroffen

Stauwahnsinn in Deutschland kostet Autofahrer Milliarden

  • Aktualisiert: 26.06.2024
  • 14:32 Uhr
  • dpa
In Deutschland stehen Autofahrer:innen im Schnitt 40 Stunden pro Jahr im Stau.
In Deutschland stehen Autofahrer:innen im Schnitt 40 Stunden pro Jahr im Stau.© Matthias Balk/dpa/Archivbild

Staus kosten viel Lebenszeit und auch viel Geld. Besonders geplagt sind Autofahrer:innen in Berlin, Stuttgart und München. Der Verkehrsdaten-Auswerter Inrix hat nachgerechnet.

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Inhalt

  • Hier stehen die Menschen am häufigsten im Stau
  • Mehr Staus in Randgebiete
  • Unterschiedliche Vorbilder, um Verkehr zu reduzieren

Ein durchschnittlicher Pendler oder eine durchschnittliche Pendlerin in Deutschland steht nach einer Auswertung des Verkehrsdaten-Dienstleisters Inrix 40 Stunden im Jahr im Stau.

Berechne man allein für den Zeitverlust einen halben durchschnittlichen Stundenlohn, koste das 427 Euro pro Fahrer. "In ganz Deutschland kosteten Staus die Autofahrer 3,2 Milliarden Euro, das ist ein Anstieg um 14 Prozent gegenüber 2022", teilte Inrix am Dienstag (25. Juni) mit.

Hinzu kämen noch die höheren Spritkosten im Stop-and-Go-Verkehr in einer ähnlichen Größenordnung.

Im Video: Umfrage - Diese Verkehrsregel brechen die meisten Autofahrer

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Hier stehen die Menschen am häufigsten im Stau

Berlin führt die Liste der staugeplagten Städte in Deutschland an, wie die Verkehrsdaten-Analysten ermittelten. Autofahrer:innen verbrachten hier 2023 im Durchschnitt 55 Stunden im Stau, dicht gefolgt von Stuttgart (53 Stunden) und München (52 Stunden). In Köln standen Pendler:innen 50 Stunden, in Düsseldorf 49 Stunden und in Bremen sowie im Ruhrgebiet jeweils 45 Stunden in Staus oder stockendem Verkehr.

"Hamburg schneidet mit 43 Stunden noch vergleichsweise gut ab, aber auch hier mussten Pendler im Auto mehr als eine Arbeitswoche pro Jahr zusätzlich für den täglichen Arbeitsweg opfern."

Zur Berechnung des Zeitverlusts verglich Inrix die Dauer der Fahrten nachts auf freier Strecke mit den Zeiten im Berufsverkehr tagsüber.

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Mehr Staus in Randgebiete

Eine interessante Entwicklung zeigte sich bei den Fahrten in die Innenstadt. Sie gingen in den Millionenstädten Berlin, Hamburg, München (Bayern) und Köln (Nordrhein-Westfalen) sowie in Frankfurt am Main (Hessen) stark zurück: "In Berlin sogar um 17 und in München um 16 Prozent" gegenüber dem Vorjahr.

Gleichzeitig nahmen aber die Verzögerungen aufgrund von Staus oder stockendem Verkehr zu. "Dies deutet auf eine schleichende Abwanderung aus den Stadtzentren und eine stärkere Verlagerung des Verkehrs in die Randgebiete hin", erklärten die Verkehrsdaten-Auswerter. Zugenommen habe der morgendliche Pendelverkehr.

Der staureichste Straßenabschnitt lag im vergangenen Jahr an der A81 bei Ehningen in der Nähe von Stuttgart (Baden-Württemberg). Der Mittlere Ring in München (Bayern) und der Elbtunnel in Hamburg sind weitere Stauschwerpunkte.

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Im Video: ADAC zieht Bilanz - 2023 gab es deutlich mehr Staus

Unterschiedliche Vorbilder, um Verkehr zu reduzieren

Weltweit habe der Verkehr 2023 erneut zugenommen. Um den wachsenden Verkehr in den Innenstädten besser in den Griff zu bekommen, sei für viele Paris (Frankreich) ein Vorbild, wo der Radverkehr im Zentrum gezielt gefördert wird, sagte Verkehrsanalyst Bob Pishue.

"Andere Modelle sind das Deutschland-Ticket sowie das City-Maut-Programm in London (Großbritannien), deren Erfolg mit Interesse beobachtet wird". In Deutschland würden Nahverkehrszüge, Straßenbahnen und Busse im Vergleich zu 2022 deutlich mehr genutzt.

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